Deutsche Energiestudie Kernbrennstoffe

Mit Reserven von 1,57 Millionen Tonnen Uran steht für die nächsten 20 Jahre ein ausreichendes Potenzial zur Versorgung der Kernkraftwerke weltweit zur Verfügung.

26. März 2003

Dies stellt die deutsche Bundesanstalt für Geologie und Rohstoffe (BGR) im Rahmen einer am 27. März 2003 veröffentlichten Energiestudie fest. Dabei wurden nur die sicher festgestellten, günstig abzubauenden Reserven berücksichtigt. Weniger günstige Reserven, geschätzte Vorkommen sowie aus Abrüstung von Atomwaffen stammende Bestände, die für die Brennelementherstellung verwendet werden, sind nicht eingerechnet. Mit ihnen würde das Uran für mehrere hundert Jahre reichen.
Die Reserven und Ressourcen an Uran sind weltweit auf eine begrenzte Anzahl von Ländern verteilt. Die zu Preisen von bis zu USD 40 pro kg Uranmetall (USD/kg U) gewinnbaren Reserven liegen zu fast 99% in 10 Ländern, angeführt von Australien (646'000 t U, 41%), gefolgt von Kanada (265'0001 U, 17%), Kasachstan (232'0001 U, 15%), und Südafrika (118'OOOt U,8%). In diesen 4 Ländern sind über 80% der Reserven konzentriert.
Die Kernkraftwerke mit einer Leistung von 360'OOu MW verbrauchten im Jahr 2001 ca. 64'4001 U, wovon ca. 34'0001 aus der Bergwerksproduktion kamen. Im Gegensatz zu den fossilen Energierohstoffen besteht bei Uran seit mehreren Jahren eine Lücke zwischen der Förderung und dem Verbrauch. Die Weltbergwerksförderung lag in den letzten fünf Jahren zwischen 32'200 und 37'300 t U, bei einem jährlichen Verbrauch um die 60'000 t U. Die Lücke wurde aus früher angelegten zivilen Lagerbeständen und zunehmend auch aus strategischen (militärischen) Lagerbeständen, besonders Russlands, gedeckt. Für den künftigen Verbrauch spielen aus der Abrüstung von Kernwaffen verfügbar werdendes Uran sowie aus der Wiederaufarbeitung von Brennelementen verfügbares Uran und Plutonium eine gewisse Rolle, die jedoch von politischen Entscheidungen abhängig sind.
Bei der Versorgung aus der Bergwerksförderung stellen wenige Länderden Hauptteil für die Deckung des weltweiten Bedarfs. Kanada lieferte ca. 31% der Weltförderung. Australien, Niger und Namibia lieferten insgesamt weitere 32%. Die Grossverbraucher USA, Frankreich, Japan, Deutschland und Grossbritannien haben nur eine beschränkte Eigenförderung (USA, Frankreich) oder sind ganz auf Importe angewiesen. Bei anhaltend niedrigen Preisen wird sich die Tendenz der Förderkonzentration auf wenige Länder mit kostengünstigen Lagerstätten (Kanada, Australien, Kasachstan, Usbekistan) fortsetzen. Die fünf grössten Bergwerksgesellschaften produzierten im Jahr 2001 ca. 80% des Urans.

Quelle

M.E. nach Mitteilung der BGR vom 27. März 2003

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