Dekret des Premierministers besiegelt Ende des Superphénix

Die französische Regierung hat nun auch offiziell das endgültige Ende des Schnellen Reaktors Superphénix in Creys-Malville bekanntgegeben.

29. Dez. 1998

Ein entsprechendes Dekret erschien am 31. Dezember 1998 im Journal officiel de la République française. Darin ordnet Premierminister Lionel Jospin an, den Reaktorkern des Superphénix zu entfernen, die Natriumkreisläufe zu entleeren und die ausser Betrieb gesetzten nicht-nuklearen Anlagen zu demontieren. Das nun dekretierte Aus für den Superphénix hatte Jospin bereits bei seinem Amtsantritt im Juni 1997 angekündigt und damit ein im Wahlkampf abgegebenes Versprechen eingelöst (Bulletin 13/1997).
Die offizielle Bekanntgabe des Aus war seit Monaten erwartet worden. Eine Expertenkommission war im Sommer nach kontroversen Diskussionen zum Schluss gekommen, den Regierungsbeschluss zu unterstützen, den seit 1996 abgeschalteten Reaktor endgültig stillzulegen (Bulletin 13/1998). Bisher vergeblich fordern regionale Initiativen und Gewerkschaften den Erhalt von Superphénix zu Forschungszwecken. Sie wollen das Schliessungs-Dekret juristisch anfechten. Ein Teil der für Superphénix geplanten Experimente soll jetzt am Reaktor Phénix in Marcoule fortgesetzt werden. (Bulletin 9/1998). Die Entsorgung des Reaktorkerns von Superphénix wird nach Angaben der Betreiberin Nersa voraussichtlich bis 2001 dauern.

Quelle

H.K. nach Décret n° 98-1305 vom 30. Dezember 1998 des französischen Premierministers

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