Core-Jahresbericht 1998

Die schweizerische Energieforschung steht qualitativ auf einem hohen Niveau, doch ist diese Stellung gefährdet, wenn die Aufwendungen wie in den letzten fünf Jahren weiter gesenkt werden.

13. Juli 1999

Dies stellt die Eidgenössische Energie-Forschungskommission Core in ihrem Jahresbericht 1998 mit Besorgnis fest. Die Core ist wurde 1986 vom Bundesrat eingesetzt und hat zur Aufgabe, die Ressortforschung auf dem Energiegebiet zu begleiten und periodisch auf Qualität, Ausrichtung, nationale und internationale Zusammenarbeit sowie Umsetzung zu begutachten und die Landeregierung bei der Forschungsplanung zu beraten.
Im Berichtsjahr hat die Core unter anderen das Programm Kerntechnik und nukleare Sicherheit begutachtet, das ihres Erachtens gut und zielorientiert abläuft. Nach Meinung der Core bleibt der Stellenwert der Kernspaltung - besonders wegen ihres CO2-freien Beitrags zur Stromerzeugung - hoch. Hingegen beurteilt die Core die Notwendigkeit von Forschungsarbeiten betreffend zukünftiger Reaktoren als weniger bedeutungsvoll. Sie kämen in der Schweiz frühestens in 20 Jahren zum Einsatz. Im Energieforschungskonzept für die Jahre 2000-2003 sollten daher die Beiträge an Arbeiten über neue Reaktorsysteme zurückgefahren werden. Ebenfalls sollte der Anteil der Privatwirtschaft zur Finanzierung der Sicherheitsforschung von Kernanlagen so weit wie möglich erhöht werden, wobei die Fachkompetenz der Schweiz weiterhin sicherzustellen sei.
Für das Jahr 2003 schlägt die Core eine Umverteilung der Geldmittel der öffentlichen Hand für die Energieforschung vor. Das Gesamtbudget im Vergleich zum heutigen Zustand (Fr. 197 Mio. im Jahr 1997) ist laut den Core-Empfehlungen mindestens zu halten, wobei der Anteil der Kernenergie von heute rund 30% auf 23% zu verringern und die Anteile für rationelle Energienutzung und erneuerbare Energien von 28% bzw. 32% auf je 34% zu erhöhen sind.

Quelle

P.B. nach Mitteilung des Bundesamts für Energie für die Fachpresse vom 14. Juli 1999

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