Christian Rüegg wird neuer PSI-Direktor
Der Bundesrat hat am 27. November 2019 Christian Rüegg auf Antrag des ETH-Rats zum neuen Direktor des Paul Scherrer Instituts (PSI) gewählt. Der 43-Jährige tritt im Frühling 2020 die Nachfolge von Thierry Strässle an, der das Institut seit Anfang 2019 ad interim führt.
Christian Rüegg leitet am PSI derzeit den Forschungsbereich Neutronen und Myonen. Er wird sein neues Amt als PSI-Direktor am 1. April 2020 antreten. Das PSI wurde bis Ende 2018 von Joël Mesot geleitet, der Anfang 2019 das Präsidium der ETH Zürich übernahm. Seither wird das Institut bei Villigen ad interim von Thierry Strässle geführt. Auf die internationale Ausschreibung für einen neuen PSI-Direktor hatten sich gemäss Bundesratsmitteilung 21 Männer und eine Frau gemeldet. Nach einem mehrmonatigen Wahlprozess beschloss der ETH-Rat einstimmig, dem Bundesrat Christian Rüegg als neuen PSI-Direktor vorzuschlagen. Der Bundesrat wählte Rüegg für vier Jahre.
Rüegg stammt aus dem Kanton Aargau, studierte Physik an der ETH Zürich und promovierte 2005 im Labor für Neutronenstreuung der ETH Zürich und des PSI. Anschliessend war er von 2005 bis 2011 im London Centre for Nanotechnology des University College London (UCL) tätig. Er war Royal Society University Research Fellow und Assistant und Associate Professor an der UCL. Von 2011 bis 2016 leitete er am PSI das Labor für Neutronenstreuung und Imaging im Forschungsbereich Neutronen und Myonen. Seit 2017 ist er Leiter dieses Forschungsbereichs und seit Mai 2018 Mitglied der PSI-Direktion. Zudem ist er seit 2012 Professor an der Universität Genf. Rüegg ist Festkörperphysiker und arbeitet an Quantenphänomenen im Magnetismus. Er hat einige namhafte Wissenschaftspreise für seine Arbeiten erhalten, darunter den Lewy-Bertaut Prize und den Nicolas Kurze European Science Prize, sowie einen ERC Grant. Er hat die Nutzung und die Weiterentwicklung der Instrumentierung an der Schweizer Neutronenquelle SINQ und an den Europäischen Quellen ILL und ESS entscheidend mitgestaltet und vertritt das Forschungsfeld in zahlreichen internationalen Gremien.
Quelle
M.B. nach Bundesrat, Mitteilung, 28. November 2019