Chinesisches Interesse an Cernavoda-Fertigstellung
Eine rumänische Regierungsdelegation hat sich Mitte August 2011 in China mit chinesischen Behörden und Konzernen getroffen, um einen möglichen Einstieg Chinas in mehrere rumänische Infrastrukturprojekte zu diskutieren.
Anlässlich eines Arbeitsbesuchs in China besuchte der rumänische Ministerpräsident Emil Boc die Eröffnung des rumänisch-chinesischen Wirtschaftsforums in Peking, an dem rund 30 rumänische und über 150 chinesische Unternehmen teilnahmen. Die rumänische Delegation stellte fünf Grossprojekte vor, die in einer öffentlich-privaten Zusammenarbeit weiter entwickelt werden könnten. Darunter befindet sich die Fertigstellung der Kernkraftwerksblöcke Cernavoda-3 und -4.
Im April 2009 hatte die rumänische Societatea Nationala Nuclearelectrica SA (SNN) mit sechs weiteren europäischen Unternehmen die Projektgesellschaft SC EnergoNuclear SA gegründet worden, um Cernavoda-3 und -4 fertigzustellen und zu betreiben. Zurzeit sind neben der SNN nur noch zwei Investitionspartner übrig: die italienische Enel SpA und die rumänische Arcelor-Mittal SA. Die deutsche RWE AG, die französische GDF Suez SA, die spanische Iberdrola SA und die tschechische CEZ-Gruppe zogen sich aus wirtschaftlichen Gründen zurück.
Laut Boc hat die chinesische Seite Interesse an einer Beteiligung gezeigt. Wie hoch sie ausfallen könnte, hat Boc nicht bekannt gegeben. Der Entscheid sei den jetzigen Partnern überlassen. Er erklärte, die rumänischen Anteile machten mehr als 80% aus und das Land sei gewillt, diesen auf 40% zu senken. Der Regierung sei die Fertigstellung der beiden Einheiten sehr wichtig, betonte er weiter.
Quelle
M.A. nach rumänischer Regierung, Medienmitteilung, 16. August 2011