Chinas Pläne für Thorium-Reaktoren
Das Shanghai Institute of Applied Physics plant, 2017 den Bau von zwei Forschungsreaktoren aufzunehmen, die Thorium als Brennstoff verwenden. Es sind dies ein auf Fluoridbasis betriebener salzgekühlter Kugelhaufenreaktor und ein Flüssigsalz-Reaktor.
In den Reaktorsystemen soll ein Thorium-Uran-Gemisch als fester Brennstoff eingesetzt werden. Während der Brennstoff beim salzgekühlten Kugelhaufenreaktor nur einen Zyklus durchlaufen soll, ist beim Flüssigsalz-Reaktor ein offener Brennstoffzyklus vorgesehen. Die Leistung der beiden Forschungsreaktoren beträgt lediglich 2 MW. Das Institut stellt jedoch in Aussicht, 2025 mit dem Bau eines 10-MW-starken, mit Thorium betriebenen Flüssigsalz-Reaktors zu beginnen.
Thorium und Uran sind schwachaktive Elemente, die natürlicherweise auf der Erde zu finden sind. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) schätzt die weltweiten Thoriumvorkommen auf mehr als 4,5 Mio. t. Das Element ist zwar direkt nicht spaltbar, doch lässt sich aus ihm durch Neutroneneinfang das leicht spaltbare Uran-233 gewinnen. Da beim Spalten eines Uran-233-Kerns im Mittel mehr als zwei Neutronen frei werden, kann eines davon zum Spalten eines weiteren Uran-233-Kerns dienen und das andere, um Thorium in Uran umzuwandeln.
Mehr zum Thema finden Sie in unserem Faktenblatt «Thorium als Kernbrennstoff».
Quelle
M.B. nach NucNet, 19. Juni 2014