Cern: LHC wieder in Betrieb genommen

Der weltweit grösste Teilchenbeschleuniger, der Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf, ist am 23. November 2009 nach einer Panne vor 14 Monaten wieder in Betrieb genommen worden. Die Cern-Forscher können jetzt wieder Protonen kreisen und erstmals kollidieren lassen.

25. Nov. 2009
Im Schema zu erkennen sind die vier Hauptdetektoren, die an den Kreuzungspunkten der zwei Teilchenstrahlen liegen.
Im Schema zu erkennen sind die vier Hauptdetektoren, die an den Kreuzungspunkten der zwei Teilchenstrahlen liegen.
Quelle: Maximilien Brice / Cern

Für die Wiederinbetriebnahme wurden die Teilchen im zweistrahligen LHC vorerst einzeln erst in eine und dann in die andere Richtung eingeschossen. Bei diesem Arbeitsschritt wurden die Protonen im LHC nicht beschleunigt, sondern drehten mit 450 GeV ihre Runden, was ihrer Energie beim Eintritt in den Ring entspricht. Am 23. November jagten erstmals zwei Protonenpakete in gegenläufiger Richtung gleichzeitig durch die beiden Stahlröhren und konnten so an bis zu zwei Kreuzungspunkten zur Kollision gebracht werden. Dies geschah am frühen Nachmittag an den Punkten 1 und 5, wo sich die Detektoren Atlas und CMS befinden. Am Abend kollidierten die Protonenpakete dann bei den zwei anderen Hauptdetektoren Alice und LHCb.

In einem nächsten Schritt soll die Leistung der Anlage hochgefahren werden, um die Teilchenstrahlen auf eine höhere Energie zu beschleunigen. Treten keine Komplikationen auf, soll der LHC an Weihnachten pro Strahllinie 1,2 TeV erreichen und somit genügend Kollisionsdaten für die Kalibrierung des Experiments liefern.

Im September 2008, nur wenige Tage nach der Erstinbetriebnahme, mussten die Forscher das LHC-Experiment nach einer Panne unterbrechen. Wegen eines Kurzschlusses mussten während über einem Jahr Reparatur- und Verbesserungsarbeiten durchgeführt werden.

Quelle

M.B. nach Cern, Medienmitteilung, 23. November 2009

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