Buwal: Ziellücke beim Kyoto-Protokoll

Der Ausstoss von Treibhausgasen in der Schweiz wird bis 2010 leicht abnehmen, das Reduktionsziel gemäss Kyoto-Protokoll jedoch um 2,5 Mio. Tonnen verfehlt.

13. Juni 2005

Dies hat das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal) in seinen neuesten Emissionsperspektiven berechnet.
Unter Berücksichtigung der bis Ende 2004 umgesetzten Massnahmen wird nach Schätzung des Buwal der Treibhausgas-Ausstoss von 52,45 Mio. Tonnen im Jahr 1990 bis ins Jahr 2010 auf 50,77 Mio. Tonnen zurückgehen. Im Kyoto-Protokoll hat sich die Schweiz jedoch verpflichtet, den Ausstoss gegenüber 1990 um 8% auf 48,25 Mio. Tonnen zu reduzieren. Das CO2-Gesetz seinerseits verlangt eine Reduktion des CO2-Ausstosses von 10% gegenüber 1990. Das Gesetz bezieht sich allerdings ausschliesslich auf das CO2 aus energetischer Nutzung, während das Kyoto-Protokoll auch nicht-energetisches CO2 sowie weitere Treibhausgase wie Methan und Lachgas umfasst.
Das Buwal geht davon aus, dass die Zielvorgaben des CO2-Gesetzes wie auch des Kyoto-Protokolls dennoch erreicht werden können. Mit der CO2-Abgabe auf Brennstoffen und dem Klimarappen, wie sie der Bundesrat am 23. März 2005 beschlossen hat, sowie mit weiteren geplanten Massnahmen wie der Förderung von Gas- und Biotreibstoffen lasse sich die Ziellücke schliessen. Die Emissionsperspektiven geben laut Buwal den wahrscheinlichsten Entwicklungspfad an. Unter anderem wird dabei angenommen, dass vor 2012 in der Schweiz kein fossil-thermisches Kraftwerk den Betrieb aufnimmt.

Quelle

M.S. nach Buwal, Medienmitteilung, 14. Juni 2005

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