Bulgarien: Westinghouse-Brennstoff in Kosloduj-5 im Einsatz

Im Block 5 des Kernkraftwerks Kosloduj wurden 43 Brennelemente des Herstellers Westinghouse während der Jahresrevision in den Kern eingesetzt. Dies markiert den Beginn der vierjährigen Übergangsphase weg von russischem Uran in Bulgarien.

19. Juni 2024
Kernkraftwerk Kosloduj aus der Vogelperspektive
Das bulgarische Kernkraftwerk Kosloduj mit den Blöcken 5 und 6 des russischen Typs WWER-1000.
Quelle: Kozloduy Nuclear Power Plant plc (KNPP)

Am 10. Juni 2024 schloss die Kernkraftwerkbetreiberin Kozloduy Nuclear Power Plant plc (KNPP) die Jahresrevision bei Kosloduj-5 ab. Mit Erlaubnis der bulgarischen Nuclear Regulation Agency (NRA) konnte der Druckwasserreaktor des russischen Typs WWER-1000 wieder an das nationale Stromnetz angeschlossen werden. Die NRA genehmigte bereits am 22. April 2024 den Einsatz des neuen RWFA-WWER-1000-Kernbrennstoffs, nachdem sie ein umfassenden Genehmigungsverfahren und eine gründlichen Sicherheitsbewertung durchgeführt hatte. So konnten 43 der im April von Westinghouse gelieferten frischen Brennelemente während der geplanten Jahresrevision ab 5. Mai in den Kern von Block 5 eingesetzt werden.

Westinghouse und KNPP unterzeichneten im Dezember 2022 einen 10-Jahres-Liefervertrag über RWFA-WWER-Kernbrennstoff. Die Brennelemente haben sich laut Westinghouse bereits in mehreren Kernkraftwerken der Ukraine bewährt. Der schrittweise Ersatz von Kernbrennstoff aus Russland durch Westinghouse-Brennstoff dauert vier Jahre. Neben Kosloduj-5 steht in Bulgarien auch noch der WWER-1000-Reaktor von Block 6 in Betrieb. Kosloduj-6 wird von 2025 bis 2034 mit frischem Kernbrennstoff des französischen Unternehmens Framatome versorgt.

Gemäss Aussagen der bulgarischen Regierung aus dem Jahr 2022 wurde eine Diversifizierung der Brennstofflieferanten aufgrund «unakzeptabler» Vertragsänderungen notwendig, welche die russische Seite gefordert hatte. Auch die Europäische Union sieht eine solche Diversifizierung vor.

Quelle

B.G. nach KNPP, Medienmitteilung, 10. Juni 2024, sowie Westinghouse, Medienmitteilung, 29. Mai 2024

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