Bulgarien befürchtet Probleme für Kosloduj
Das angespannte Verhältnis zwischen der EU und Russland bringt Bulgarien in eine schwierige Lage, meint Bulgariens Ministerpräsident Bojko Borissow und hat nun die Europäische Kommission um Hilfe ersucht, um die Laufzeitenverlängerung für Kosloduj-5 und -6 zu sichern.
Bulgarien fürchtet um seine Energieprojekte. Russische Unternehmen warten die beiden Kernkraftwerkseinheiten Kosoduj-5 und -6. Ein Konsortium aus der französischen Electricité de France (EDF) und der russischen Rosenergoatom plant zudem die Laufzeitverlängerung von Kosloduj-5 und -6. Nun hat sich Bulgariens Ministerpräsident Bojko Borissow an die Europäische Kommission mit der Bitte um Vermittlung zwischen seinem Land und der Russischen Föderation gewandt. Er habe EU-Kommissions-Vizepräsident Maros Sefcovic vor dessen Russlandbesuch eine Themenliste mitgegeben.
Bulgarien musste im August 2014 ein Abkommen mit Russland über den Bau der South-Stream-Gaspipeline aussetzen, weil es die EU als unvereinbar mit ihren Wettbewerbsregeln betrachtete. Borissow hat nun gewarnt, dass der Abbruch des Projektes zu Reaktionen russischer Firmen führen könnte, die die Wartungsarbeiten in Kosloduj ausführten. Er habe zwar Vertrauen in die Sicherheit von Kosluduj-5 und -6. Er befürchtet, dass sowohl die Wartungsarbeiten wie auch die Laufzeitenverlängerung länger dauerten und teurer würden. Er hoffe, Kosloduj werde kein Faustpfand, das Bulgarien zwischen Russland und der EU in eine schwierige Rolle bringen würde. Im März 2013 war Borissow zusammen mit seinem Kabinett wegen verbreiteter Proteste über gestiegene Energiepreise zurückgetreten. Seit November 2014 ist er erneut Ministerpräsident Bulgariens.
Bulgarien auf die Stromproduktion in Kosloduj angewiesen
Ginge eine der beiden Kernkraftwerkseinheiten in Kosloduj vom Netz, käme dies gemäss Borissow für Bulgarien einer Katastrophe gleich. Die Wirtschaft und die Bürger seien auf die Stromproduktion der Einheiten angewiesen, weil andere Energieträger zu teuer seien.
Quelle
S.Ry. nach NucNet, 14. Januar 2015