British Energy: Kreditverlängerung und verschobener AmerGen-Verkauf
Wie der britische Secretary of State for Trade and Industry am 7. März 2003 im Unterhaus bestätigte, ist die Regierung in London bereit, ihre Kreditzusage vom 26. September 2002 über GBP 650 Mio. (CHF 1,39 Mrd.) für die British Energy, die am 9. März ausgelaufen wäre, bis längstens zum 30. September 2004 in vermindertem Umfang von GBP 200 Mio. (CHF 427 Mio.) zu verlängern.
Dank dem Verkauf der BE-Anteile an der kanadischen Bruce Power habe die BE die aus der Zusage vom letzten Herbst aufgelaufenen Verpflichtungen gegenüber dem Schatzkanzleramt eingehalten, und für die Regierung habe somit kein Anlass bestanden, die Verlängerung zu verweigern. Allerdings sei für die Kreditgewährung nachträglich noch die Zustimmung der EU-Kommission einzuholen, was die Regierung in die Wege geleitet habe.
Die Kreditverlängerung gibt BE Zeit, ihren am 28. November 2002 vom Verwaltungsrat beschlossenen Restrukturierungsplan umzusetzen. Das Unternehmen stellt rund einen Fünftel der britischen Stromversorgung sicher, betreibt acht Kernkraftwerke mit zusammen 9600 MW in England und Schottland sowie das Kohlekraftwerk Eggborough mit 2000 MW. Seit 1997 ist BE auch an Kernkraftwerken im Ausland beteiligt. Damals gründete das Unternehmen zusammen mit der amerikanischen Peco Energy in Philadelphia - heute Teil der Exelon Corporation - die AmerGen. Diese besitzt und betreibt in den USA ei ne Druckwasser- und zwei Siedewassereinheiten. Im Rahmen der Restrukturierung will sich die BE bis Mitte 2003 aus dieser 50-%-Beteiligung zurückziehen. Freilich befriedigen die bisher eingegangenen Angebote nicht, weshalb BE und Exelon anfangs März angekündigt haben, den Verkauf auszusetzen.
Quelle
P.B. nach Mitteilung des British Secretary of State for Trade and Industry sowie Medienmitteilung der British Energy, 7. März 2003