Britische Regierung will nukleares Know-how erhalten
Der britische Handels- und Industrieminister, Lord Davies, bekräftigte am 17. November 2003 vor dem Oberhaus, die Regierung anerkenne die Bedeutung der Kernenergie als kohlenstofffreie Stromquelle. Bis die bestehenden Kernkraftwerke ans Ende ihrer Lebensdauer kämen, würde es noch beträchtliche Zeit dauern. Die Regierung verfolge daher eine Strategie, die den weiteren Ausbau des Know-hows im Nuklearsektor sicherstelle.
Ebenso wichtig sei es, die Unterstützung der Forschung fortzuführen und dafür Ressourcen einzusetzen. Wie der Minister betonte, gebe die Regierung zu, dass die Vorlaufzeit für ein neues Kernkraftwerk bis zur Inbetriebnahme 15 bis 20 Jahre betrage. Das sei sehr lang. Doch nachdem gemäss den heute geltenden Plänen das letzte jetzt in Betrieb stehende Kernkraftwerk die Energieproduktion erst 2035 einstellen werde, bewege sich die Diskussion über Neuanlagen noch in einem realistischen Zeitrahmen. Lord Davies fügte hinzu: "Es ist wichtig, dass wir die Energiebedürfnisse des Landes ansehen und alle Quellen in Betracht ziehen, aus denen sie zu decken sind. In der voraussehbaren Zukunft hat die Kernenergie in diesen Plänen eine Rolle zu spielen."
Im dieses Jahr veröffentlichten Energie-Weissbuch verpflichtete sich die britische Regierung, die Option Kernenergie offen zu halten. Die zuständige parlamentarische Kommission kritisierte das Dokument indessen: Die erneuerbaren Energien kämen nicht rasch genug und die Kernenergie müsse die Versorgungslücke füllen.
Quelle
P.B. nach NucNet, 25. November 2003