Britische NDA nimmt Tätigkeit auf
Die neue britische Nuclear Decommissioning Authority (NDA) nahm plangemäss am 1. April 2005 offiziell ihre Tätigkeit auf.
Die Regierung hatte die Schaffung dieser Sonderorganisation zur Übernahme und Sanierung der Altlasten aus der Frühzeit des britischen Kernenergieprogramms Mitte 2003 vorgeschlagen, und das Unterhaus schuf die nötige gesetzliche Grundlage im Rahmen des Energiegesetzes 2004. Die NDA mit Sitz im nordenglischen Calderbridge, Cumbria, hat die strategische Führung bei der Stilllegung und Beseitigung der Altanlagen inne. Sie wird jedoch die Sanierungsarbeiten nicht selber ausführen, sondern von Fall zu Fall spezialisierte Dienstleister beauftragen. Die Altlasten umfassen 53 Kernanlagen an 19 Standorten, darunter zahlreiche ehemals militärische Einrichtungen, elf kommerzielle Magnox-Kernkraftwerksblöcke, sämtliche Brennstoffkreislaufanlagen für diese Reaktoren und den Fusionsversuchsreaktor Joint European Torus. Für die Kosten der Stilllegung und Beseitigung von Kernanlagen, welche die United Kingdom Atomic Energy Authority in den 40er- bis 60er-Jahren für ihre Zwecke errichtete, liegt eine Kostenberechnung vor: Der Rückbau wird GBP 4,8 Mrd. (CHF 10,9 Mrd.) kosten und 35 Jahre dauern. Für die anderen Standorte und Anlagen gibt es zum Teil erst Schätzungen. Die NDA geht von GBP 50 Mrd. (CHF 114 Mrd.) Gesamtkosten aus, die in einem Zeitraum von bis zu 100 Jahren anfallen werden.
Quelle
P.B. nach Nuclear Waste Review, Vol. 1, Nr. 3, April 2005
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