Britische Entsorgungsoptionen
Das Committee on Radioactive Waste Management (CoRWM) - ein unabhängiges beratendes Organ der Umweltminister von England, Wales, Schottland und Nordirland - hat anfangs April 2005 der Öffentlichkeit eine bereinigte Liste von Entsorgungsoptionen für radioaktiven Abfall vorgelegt und damit eine zweite Vernehmlassungsrunde eingeleitet:
Alle Anspruchsberechtigten sind eingeladen, dem CoRWM bis Ende Juni ihre Anliegen und Bemerkungen einzureichen. Eine dritte Vernehmlassungsrunde ist gegen Ende Jahr vorgesehen. Sie wird sich an alle Bürgerinnen und Bürger Grossbritanniens richten. Von ursprünglich 15 Optionen hat das CoRWM als «beste Langzeitlösungen» nur vier beibehalten, nämlich die geologische Tiefenlagerung, die phasenweise rückholbare geologische Tiefenlagerung, die oberflächennahe geologische Lagerung kurzlebiger Abfälle und die von der Biosphäre abgeschirmte Zwischenlagerung.
Grossbritannien verfügt heute erst über ein Endlager in Drigg, Cumbria, das indessen nur kurzlebige, schwach radioaktive Abfälle aufnehmen kann. Für alle übrigen - rund 470'000 m3 vorhandenen oder zu erwartenden - radioaktiven Abfälle gibt es dezentrale Lager an über 30 Standorten. Der Durchschnittsbrite lebt daher in nur 42 km Entfernung von einem solchen Lager. Das Ziel des CoRWM ist, bis Mitte 2006 eine optimale Kombination einvernehmlicher Optionen für die Beseitigung der Abfälle zu finden und den Umweltministern eine langfristige Strategie vorzuschlagen.
Quelle
P.B. nach CoRWM, Medienmitteilung, 4. April 2005