Bolivien will Pläne für Kernforschungszentrum wieder aufnehmen
Die bolivianische Regierung will die Pläne zum Bau eines Forschungs- und Technologiezentrums für Kerntechnik in Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern Rosatom wiederbeleben. Dies hat der bolivianische Präsident, Luis Arce, getwittert.
Arce, seit Oktober 2020 neuer Präsident Boliviens, erklärte in den sozialen Medien, dass die Regierung kürzlich Vertreter der Rosatom getroffen habe. «Wir reaktivieren das Projekt zum Bau des Forschungs- und Technologiezentrums für Kerntechnik, um den Kampf gegen Krebs zu stärken und unsere landwirtschaftliche Produktion zu verbessern», twitterte er.
Im März 2016 hatten Russland und Bolivien ein zwischenstaatliches Abkommen über die Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie und den Bau eines Kernforschungs- und Technologiezentrums an einem Standort in der Stadt El Alto unterzeichnet.
Im September 2017 unterzeichneten die bolivianische Kernenergieagentur und die Rosatom-Tochter JSC State Specialized Design Institute einen Vertrag über den Bau des geplanten Zentrums. Die Rosatom erklärte damals, die Investition in das Projekt würde mehr als USD 300 Mio. betragen. Laut Rosatom soll das Forschungszentrum aus einem 200-kW-Forschungsreaktor, einer Zyklotron-Radiotherapie-Einheit, einer Mehrzweck-Gamma-Bestrahlungsanlage, technischen Einrichtungen und verschiedenen Labors bestehen. Die Inbetriebnahme des ursprünglich geplanten Zentrums war für 2019 geplant.
Quelle
M.A. nach NucNet, 20. Januar 2021, Luis Arce, Tweet, 19. Januar 2021, und Rosatom, Medienmitteilung, 19. September 2017