In Bolivien werden erstmals Radiopharmaka erzeugt

Im neuen Forschungs- und Technologiezentrum für Kerntechnik in El Alto in Bolivien sind die ersten Fluordesoxyglukose-Radiopharmaka hergestellt worden.

27. März 2023
Das Forschungs- und Technologiezentrum in El Alto in Bolivien
Das Zentrum für Nuklearforschung und -technologie in El Alto (Bolivien) ist ein innovatives Projekt, das fortgeschrittene Nukleartechnologien für die Bedürfnisse des Gesundheitswesens, der Landwirtschaft und vieler anderer Branchen zusammenführt.
Quelle: Rosatom

Der Präsident Boliviens, Luis Arce Catacora, nahm an einer feierlichen Veranstaltung für die ersten Fluordesoxyglukose-Radiopharmaka, die in Boliviens neuem präklinischen Zyklotronkomplex (CRPC) des Forschungs- und Technologiezentrums für Kerntechnik hergestellt wurden, teil. Das Zyklotron – ein Teilchenbeschleuniger – wird genügend Radiopharmaka bereitstellen, um jährlich 5000 Patienten in Bolivien Untersuchungen mit modernen nuklearmedizinischen Produkten zu ermöglichen.

Luis Arce Catacora erklärte an der feierlichen Veranstaltung: «Heute hat unser Land einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Jetzt haben wir nicht nur dieses nuklearmedizinische Zentrum mit modernster Infrastruktur, sondern auch die Möglichkeit, Radiopharmaka für die Krebsdiagnostik, die wir bisher importieren mussten, eigenständig herzustellen. Jetzt verfügt Bolivien über eine so fortgeschrittene Technologie, dass wir dieses Radiopharmakon sogar in die Nachbarländer exportieren können. Ab heute können wir Krebs noch effektiver bekämpfen!» Er fügte an: «Es ist vorgesehen, dass wir nicht nur Fluordesoxyglukose-Radiopharmaka produzieren, sondern nach und nach weitere spezialisierte Radiopharmaka für die Krebsbekämpfung herstellen».

Der CRPC ist Teil eines bolivianisch-russischen Kooperationsprojekts. Das Forschungs- und Technologiezentrum in El Alto befindet sich auf einer Höhe von 4000 Metern über dem Meeresspiegel. Die ersten beiden Bauetappen – der präklinische Zyklotron-Radiopharmakologische Komplex (CRPC) und das Mehrzweck-Bestrahlungszentrum (MIC) – sind bereits fertiggestellt. Die Bau- und Installationsarbeiten für die dritte und vierte Etappe, die den Forschungsreaktorkomplex sowie Laborgebäude umfasst, sind bereits lanciert worden.

Quelle

M.A. nach ABEN, Medienmitteilung, 9. März 2023 und Rosatom, Medienmitteilung, 10. März 2023

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