Bolivien plant Kernkraftwerksbau
Der bolivianische Präsident Evo Morales hat Pläne zum Bau des ersten Kernkraftwerks des Landes angekündigt.
Die Entwicklung der Kernenergie für friedliche Zwecke sei eine strategische Priorität Boliviens, erklärte Morales. In einer Rede vor dem bolivianischen Kongress sagte er weiter, Argentinien, Frankreich und Iran hätten Unterstützung für das Projekt zugesagt. Laut Morales ist der erste Schritt die Schaffung einer Kernenergiekommission.
Gegenwärtig stehen in Lateinamerika sechs Kernkraftwerkseinheiten in kommerziellem Betrieb: Atucha-1 (PHWR, 335 MW) und Embalse (PHWR, 600 MW) in Argentinien, Angra-1 (PWR, 609 MW) und Angra-2 (PWR, 1275 MW) in Brasilien sowie Laguna-1 und -2 (BWR, je 765 MW) in Mexiko. Diese Länder begannen ihr Kernenergieprogramm in den 1970er-Jahren. In Chile befinden sich lediglich Forschungsreaktoren.
Neubaupläne in Südamerika
Atucha-2 – eine Druckschwerwasser-Reaktoreinheit – steht kurz vor der Inbetriebnahme. Argentinien plant, eine vierte Einheit zu bauen. Mit dem Carem-25 – einem Druckwassersystem einheimischer Auslegung mit rund 25 MW Blockleistung, das modular auf bis zu 300 MW erweitert werden kann – entwickelt Argentinien zudem einen eigenen Reaktorprototyp. Brasilien lässt seinerseits die Einheit Angra-3 von der französischen Areva SA fertigstellen.
Quelle
M.A. nach NucNet, 24. Januar 2014