Bolivien investiert in Kernenergie
Der Präsident Boliviens, Evo Morales, hat am 2. Oktober 2014 angekündigt, das Departamento La Paz werde zum Zentrum der Entwicklung der Kernenergie zu friedlichen Zwecken. Dies sei Teil der Strategie, Bolivien zur «Energiezentrale Südamerikas» zu machen.
Bereits im Januar 2014 hatte Morales in einer Rede vor dem bolivianischen Kongress die Entwicklung der Kernenergie für friedliche Zwecke zur strategischen Priorität Boliviens erklärt. Nun versprach er anlässlich der Unterzeichnung eines Abkommens zum Bau des Wasserkraftwerks Miguillas – und zehn Tage vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen – Investitionen von über USD 2 Mrd. (mehr als CHF 2 Mrd.) bis 2025, um eine «energetische Revolution zu finanzieren, die Bolivien zur Energiezentrale der Region macht». Morales betonte, er sei überzeugt, dass ein Land, das über Energieversorgungssicherheit verfüge, ein befreites Land, ein unabhängiges Land sei. «Der beste Weg, uns zu befreien, ist, auch die Kernenergie zu friedlichen Zwecken zu nutzen.»
Das Kernenergieprogramm Boliviens werde die diagnostische Krebsbehandlung straffen und stärken. Zudem werde der Bau einer Bestrahlungsanlage die Lebensmittelkonservierung und Schädlingsbekämpfung verbessern. Morales fügte an, dass Bolivien den Bau eines PET-/ CT-Zyklotrons und eines Forschungsreaktors plane. Das Zentrum für die Entwicklung der Kernenergieprojekte werde das Departamento La Paz sein.
Am 16. Juli 2014 hatte Morales erklärt, der russische Präsident Wladimir Putin habe ihm an einem Treffen in Brasilien einen umfassenden Plan zur Entwicklung der Kernenergie zu friedlichen Zwecken angeboten.
Mögliche Uranvorkommen in Bolivien
Zuvor hatte Marcelino Quispe, Präsident der Corporación Minera de Bolivia (Comibol), am 26. September 2014 mitgeteilt, eine vorläufige, prospektive Studie im Nordosten des Departamento Santa Cruz habe Uranvorkommen festgestellt. Laut Quispe hat Comibol bereits Gespräche mit Russland und Frankreich eingeleitet, um Investitionen anzuziehen und ein Verfahren zur Exploration der Uranvorkommen zu auszuarbeiten, obwohl die Uranmenge noch unbekannt sei.
Quelle
M.A. nach bolivischer Regierung, Medienmitteilung, 2. Oktober 2014