BNFL-Geschäftsleitung greift durch

Die BNFL-Spitze hat jetzt erste Massnahmen angekündigt, um die Glaubwürdigkeit der britischen Staatsfirma zurückzugewinnen.

17. Apr. 2000

Als Teil einer Gesamtstrategie soll sie einen neuen Leiter des Bereichs Gesundheit, Sicherheit und Umwelt erhalten. Gleichzeitig werden alle sechs nichtleitenden Direktoren ersetzt. Im Weitern sollen neue leitende Direktoren für die Bereiche Finanzen und Personal gewählt werden. Damit wird die BNFL laut Chairman Hugh Collum grössere Transparenz und bessere Ausrichtung der Geschäftsführung auf die Unternehmensziele erreichen. Der erst vor einem Monat ernannte Chief Executive, Norman Askew, sichert zu, "persönlich zu garantieren", das nötige Personal zur Verfügung zu halten, um allen Empfehlungen der Sicherheitsbehörde Nuclear Installations Inspectorate (NII) ohne Abstriche nachzuleben.
Diese hatte im Februar 2000 in drei Berichten die Fälschung von Qualitätszertifikaten bei der Mox-Brennstoffherstellung, die Sicherheit am Standort Sellafield allgemein und den Zustand des dortigen Lagers für flüssige hochradioaktive Abfälle gerügt. In der Folge verlor die BNFL Sellafield-Kunden in der ganzen Welt. Mit den von der Geschäftsleitung angekündigten personellen und organisatorischen Massnahmen will die Firma die Empfehlungen der beiden ersten Berichte umsetzen. Wie die Sicherheit des bemängelten Lagers zu verbessern ist, wird im Sommer bekannt gegeben. Neben der personellen Verstärkung der für die Sicherheit zuständigen Bereiche hat die BNFL zudem beschlossen, ein unabhängiges Audit- oder Aufsichtsorgan zu schaffen, wie es bereits bei Kernkraftwerken üblich ist. Zudem wird für den Bereich Mox-Herstellung ein eigener Qualitätsbeauftragter ernannt.

Quelle

P.B. nach NucNet, 18. April 2000

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