BKW reicht Instandhaltungskonzept und Verlängerungsgesuch für Mühleberg ein
Die BKW FMB Energie AG (BKW) hat am 9. August 2012 beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) vorsorglich ein Verlängerungsgesuch für die Betriebsbewilligung und ein umfassendes Instandhaltungskonzept für den Langzeitbetrieb des Kernkraftwerks Mühleberg eingereicht.
Das Bundesverwaltungsgericht (BVGer) hatte in seinem Urteil vom 1. März 2012 verfügt, dass das Kernkraftwerk Mühleberg «aus Sicherheitsgründen» vorerst nur bis zum 28. Juni 2013 – dem Ablauf der gegenwärtigen, zehn Jahre gültigen Bewilligung – weiter betrieben werden dürfe. Wenn die BKW die Betriebsbewilligung über den vom BVGer verfügten Zeitpunkt hinaus verlängern will, so muss sie laut Urteil dem Uvek ein Gesuch mit einem umfassenden Instandhaltungskonzept einreichen. Das Instandhaltungskonzept, das die BKW nun dem Uvek vorgelegt haben, deckt die folgenden Themenbereiche ab:
- Bericht zum Langzeitbetrieb aus der Periodischen Sicherheitsüberprüfung von 2010 (PSÜ2010)
- Instandhaltungskonzept für den Kernmantel
- Konzept für die Nachrüstung einer diversitären Wärmesenke (unabhängig von der Aare etwa eine Grundwasserfassung im Saanetal oder ein Hochreservoir)
- Konzept für die Nachrüstung eines alternativen Brennelementbecken-Kühlsystems, eines zusätzlichen Nachwärme-Abfuhrsystems und einer störfallfesten Brennelementbecken-Instrumentierung
- Konzept für die Erdbebensicherheit einschliesslich Instandhaltungsarbeiten bei der Stauanlage des Wasserkraftwerks Mühleberg
Mit dem Instandhaltungskonzept erfüllt die BKW eine Forderung, die das BVGer in seinem von der BKW angefochtenen Urteil vom 1. März 2012 gestellt hat. Mit dem Verlängerungsgesuch der BKW soll der Weiterbetrieb des Kernkraftwerks Mühleberg auch im Fall sichergestellt werden, dass das Bundesgericht das Urteil des BVGer nicht aufhebt.
Instandhaltung als kontinuierliche Aufgabe
Die Instandhaltung von Mühleberg sei für die BKW seit Inbetriebnahme eine kontinuierliche Aufgabe. Entsprechend seien im Kernkraftwerk in all den Betriebsjahren regelmässig Instandhaltungsarbeiten geplant und realisiert worden, betont die BKW. Für die geplanten Nachrüstmassnahmen rechnet die BKW mit Kosten von rund CHF 170 Mio. Dazu kommen die jährlichen Instandhaltungs- und Ersatzinvestitionen von rund CHF 20 Mio. über 10 Jahre. Wie Hermann Ineichen, Mitglied der BKW-Konzernleitung, an einer Medienkonferenz betonte, lohnten sich diese Investitionen wirtschaftlich.
Quelle
M.A. nach BKW, Medienmitteilung und Medienkonferenz, 14. August 2012