«BKW 2030» – eine Strategie für die Zeit nach «Mühleberg»
Die BKW-Gruppe (BKW) hat am 20. März 2012 im Vorfeld der Bilanzmedienkonferenz über ihre Konzernstrategie «BKW 2030» informiert, die der Verwaltungsrat zuvor verabschiedet hatte. Die neue Strategie richtet sich auf den Übergang und die Zeit nach der Abschaltung des Kernkraftwerks Mühleberg aus, dessen Betrieb laut Verwaltungsrat nicht über 2022 hinaus gehen sollte.
Die BKW hatte nach dem Reaktorunfall vom 11. März 2011 im japanischen Fukushima-Daiichi eine grundlegende Überprüfung ihrer Unternehmensstrategie eingeleitet. «Wir haben rasch reagiert und die Zeit genutzt zur Analyse und Neudefinition», erklärte Verwaltungsratspräsident Urs Gasche am 20. März 2012.
Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Fokus
Die nun verabschiedete Strategie «BKW 2030» setzt auf Energieeffizienz und erneuerbare Energie. Der Verwaltungsrat geht davon aus, dass das Kernkraftwerk Mühleberg nicht über 2022 hinaus weiterbetrieben werde. Die Strategie richte sich deshalb auf den Übergang und die Zeit danach aus. Gestützt auf den effizienten und wirtschaftlichen Betrieb ihrer Kraftwerke will die BKW laut Konzept die Produktion der erneuerbaren Energien, die zur Ablösung des Kernkraftwerks Mühleberg nötig ist, rasch und zielgerichtet erweitern und vertiefen. Im Mittelpunkt stünden insbesondere Wasserkraft und Wind. Mit Blick auf die veränderte Rolle als Energieversorgerin entwickle die BKW ihre Netzinfrastruktur weiter und bereite sie mit neuen, innovativen Technologien auf die Herausforderungen eines modernen, vermehrt dezentralen Produktionsmix sowie auf die Integration dezentraler Produktion, effizienten Energieverbrauch und gesteuerte Anwendungen vor. Zusammen mit dem Angebot neuer Dienstleistungen biete diese Entwicklung zahlreiche Chancen, ist sich die BKW sicher.
Innerhalb des Strategiehorizonts verzichte die BKW auf die Akquisition von zusätzlichen fossil-thermischen Produktionsprojekten. Davon ausgenommen seien Anlagen, die sich bereits im Bau befinden. Zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit behalte sich die BKW in Übereinstimmung mit der Energiestrategie 2050 des Bundes den Bau bereits projektierter Gaskraftwerke in der Schweiz oder in Nachbarländern vor. Langfristig halte sie aber an der Zielsetzung einer CO2-neutralen Produktion fest.
CEO Kurt Rohrbach wechselt in den Verwaltungsrat
Zur Umsetzung der neuen Unternehmensstrategie sei auch eine Neuorganisation nötig, so die BKW. Deshalb werde der jetzige CEO Kurt Rohrbach nach einer Übergangszeit seinen Posten als Vorsitzender der Konzernleitung abgeben und danach als hauptamtlicher zweiter Vizepräsident der BKW tätig sein. Die CEO-Position der BKW werde neu besetzt. Für die Übergangszeit, auf welche die BKW nicht näher einging, wird Kurt Rohrbach laut BKW beide Funktionen ausüben.
Quelle
M.A. nach BKW, Medienmitteilung, 20. März 2012