Beznau-1 erst Ende 2016 wieder am Netz
Die Axpo Holding AG hat die Herkunft der Unregelmässigkeiten im Reaktordruckbehälter von Block 1 des Kernkraftwerks Beznau klären können. Der Nachweis, dass die Integrität des Reaktordruckbehälters nach wie vor gegeben ist, gestaltet sich jedoch zeitlich wesentlich aufwendiger als ursprünglich angenommen. Deshalb geht die Axpo davon aus, dass die Wiederanfahrgenehmigung des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) erst gegen Ende 2016 vorliegt.
Die am Reaktordruckbehälter von Beznau-1 bis anhin durchgeführten umfangreichen Untersuchungen haben laut Axpo die bisherigen Erkenntnisse bestätigt, dass keine sicherheitstechnischen Vorbehalte für den sicheren Weiterbetrieb der Anlage vorlägen. Doch der Nachweis, dass die Integrität des Reaktordruckbehälters nach wie vor gegeben sei, gestalte sich in zeitlicher Hinsicht wesentlich aufwendiger als ursprünglich angenommen, erklärte die Axpo vor den Medien.
Die Axpo gab vier Gründe für die Verzögerungen an:
- Die Beschaffung und Eignungsüberprüfung der zusätzlichen Teststücke beanspruche viel Zeit.
- Die Prüf- und Auswertungsprozesse seien äusserst komplex und könnten teilweise mehrere Monate andauern.
- Die Axpo sei stark von der zeitlichen und personellen Verfügbarkeit spezialisierter Unternehmen abhängig.
- Eine Vielzahl juristischer und kommerzieller Fragen im Zusammenhang mit den Eigentums- und Nutzungsrechten müssten mit Partnern und Lieferanten geklärt werden.
Deshalb gehe das Unternehmen derzeit davon aus, dass die Wiederanfahrgenehmigung des Ensi erst gegen Ende 2016 vorliegen werde. Die erneute Verschiebung des Wiederanfahrtermins sei mit höheren Kosten verbunden. Je nach Unwägbarkeiten, die im laufenden Prozess noch zu bewältigen seien, dürften die Kosten für die Untersuchungen und den Ausfall der Stromerlöse seit August 2015 für die Axpo insgesamt rund CHF 200 Mio. kosten, so das Unternehmen.
Quelle
M.A. nach Axpo, Medienmitteilung, 3. Mai 2016