Beteiligung tschechischer Unternehmen an russischen Neubauprojekten
Die tschechische Skoda Jaderne Strojírenstvi a.s. (Skoda JS), eine Herstellerin nuklearer Anlagenteile, steht laut eigenen Angaben in Verhandlung mit dem russischen Staatskonzern Rosatom. Das Unternehmen möchte sich beim russischen Neubauprojekt in Vietnam beteiligen, für das Russland und Vietnam Ende Oktober 2010 ein Abkommen unterzeichnet hatten.
Anlässlich der internationalen WWER-2010-Konferenz vom 1.–3. November 2010 in Prag sagte Roman Zdebor, Projektmanager bei der Skoda JS, für tschechische Unternehmen bestehe die Chance, sich bei Neubauprojekten der Rosatom ausserhalb Russlands, beispielsweise in Vietnam, zu beteiligen. Zdebor sei aus zuverlässiger Quelle versichert worden, dass Rosatom die Zusammenarbeit mit tschechischen Lieferanten generell vertiefen möchte. Die Skoda JS gehört zusammen mit der Pilsen Steel s.r.o. seit 2004 der russischen OMZ-Gruppe (Uralmasch-Ischora-Gruppe).
In der Tschechischen Republik werden sechs Kernkraftwerkseinheiten betrieben: vier Einheiten des russischen Typs WWER-440 am Standort Dukovany und zwei WWER-1000 am Standort Temelín. Hier ist auch der Bau zweier neuer Einheiten geplant. An der vor rund einem Jahr abgeschlossenen öffentlichen Ausschreibung für Temelín-3 und -4 teilgenommen haben die französische Areva, die amerikanische Westinghouse Electric Company LLC und ein russisch-tschechisches Konsortium mit der Atomstroiexport an der Spitze. Der Sieger der Ausschreibung soll 2012 bekannt werden.
Quelle
M.B. nach NucNet, 2. November 2010