Bern: "Dank an den Grossen Rat" für klares Nein zur Mühleberg-Abschaltung
Rund 1500 Personen versammelten sich nach der Schätzung der Personalkommission der BKW FMB Energie AG am 6. September 2000 auf dem Platz vor dem Berner Rathaus, um den Mitgliedern des Grossen Rates und des Regierungsrates zu danken: Zu danken dafür, dass Parlament und Regierung die kantonale Initiative zur Stilllegung des Kernkraftwerks Mühleberg (KKM), die am 24. September zur Abstimmung kommt, den Stimmberechtigten zur Ablehnung empfohlen haben.
Neben Mitarbeitern der BKW als Betreiberin des KKM zeigten auch eine grosse Zahl von Angehörigen der anderen Schweizer Kernkraftwerke Beznau, Gösgen und Leibstadt sowie Mitglieder der "Aktion für eine vernünftige Energiepolitik" Aves und der Gruppe "Kettenreaktion" wie auch weitere Befürworter der friedlichen Nutzung der Kernenergie mit ihrer Anwesenheit ihre Unterstützung für Mühleberg.
Die Mitglieder des Grossen Rates wurden nach Sessionsschluss beim Verlassen des Rathauses von den Anwesenden mit einem tosenden, minutenlang andauernden Applaus empfangen. Zudem wurden der Ratspräsidentin Mariann Keller-Beutler, Mitglied der atomkritischen Grünen Freien Liste, ein Dankesbrief und Blumen übergeben.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Aktion machten, angeführt von Paul Kunz und Max Haller (Co-Präsidenten der BKW-Personalkommission), darauf aufmerksam, dass mit der Annahme der Initiative die grösste Stromproduktionsanlage der BKW mit 300 Arbeitsplätzen und 200 Arbeitsplätzen in Zulieferfirmen geschlossen werden müsste und eine bisher erfolgreiche Berner Unternehmung mit insgesamt 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in ihrer Existenz bedroht wäre. Ueli Jost, Mitglied des Angestelltenverbandes der BKW, erklärte, die Nein-Parole von Regierung und Parlament sei weitsichtig und liege im Interesse des Kantons Bern, seiner Volkswirtschaft, seiner Bürgerinnen und Bürger, seiner Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Mit der Annahme der Initiative würden der BKW Fesseln angelegt, die es ihr verunmöglichten, im offenen Strommarkt eine aktive Rolle zu spielen. Bedeutung und Wert der Unternehmung, die sich mehrheitlich im Besitz des Kantons Bern befindet, würden drastisch sinken.
Die Aktion wurde unterstützt durch mehr als ein Dutzend Transparente, die die Bedeutung des KKM für die BKW, aber auch für den Kanton Bern aufzeigten. Am gesamten Anlass herrschte eine sehr positive Stimmung, zu der auch die grosse Solidarität der anderen Schweizer Kernkraftwerke motivierend beitrug. Die Blasmusik der BKW-Spiez umrahmte den Nachmittag musikalisch, an dem zudem noch alle Anwesenden eine kleine Erfrischung erhielten.
Quelle
H.R. nach Personalkommission BKW, Medienmitteilung vom 6. September 2000