Belgischer Fahrplan für Kernenergieausstieg

In einem Interview mit der belgischen Tageszeitung L'Echo, hat der neue Staatssekretär für Umwelt, Energie, Mobilität und institutionelle Reformen, Melchior Wathelet, am 15. Dezember 2011 seine Pläne zum Kernenergieausstieg und zur Energiewirtschaft Belgiens erörtert.

20. Dez. 2011

Zur Kernenergie erklärte Wathelet gegenüber L'Echo, er arbeite einen Plan aus, der den politischen Entscheid unterstütze, drei der sieben belgischen Kernenergieeinheiten bis 2015 vom Netz zu nehmen. «Wir werden aus der Kernenergie aussteigen und wir werden sagen, wie wir die 1800 MW ersetzen. Es liegt heute nicht mehr drin, dass wir uns auf Absichten beschränken.» Er fügte hinzu, dass Antworten zu geben seien, wie die Stromversorgungs-Sicherheit Belgiens gewährleistet und gleichzeitig der Atomausstieg 2015 vorbereitet werden könne.

Auf die Frage, ob es möglich sein werde, mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten, obwohl sie zerstritten seien, bekannte Wathelet, dass die Beziehungen zwischen Produzenten, Verwaltung, Politikern, Investoren und Regulatoren angespannt seien. Laut ihm liegt das Problem daran, dass jegliche Entscheidung angefochten werden kann. Das blockiere zwangsläufig die Angelegenheiten. Laut Wathelet ist es zwingend notwendig, einen klareren Rahmen vorzugeben. Ein Anleger solle sich nicht mit einem Damoklesschwert über dem Kopf wiederfinden. «Es liegt nun an uns, Vertrauen zu schaffen, erklärte er.

Auch hat Wathelet bestätigt, dass die angekündigte Sondersteuer von EUR 550 Mio. (CHF 670 Mio.) auf die Kernenergie nicht nur im kommenden Jahr, sondern auch 2013 – in etwa der gleichen Höhe – erhoben werden solle. Laut L'Echo hat er sechs Monate Zeit, um seine Pläne zu konkretisieren.

Quelle

M.A. nach Interview mit Melchior Wathelet, L'Echo, 15. Dezember 2011

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