Belgische Regierung unterstützt Myrrha-Projekt
Das Belgian Nuclear Research Centre SCK-CEN hat am 4. März 2010 bekannt gegeben, dass die Regierung den geplanten beschleunigergesteuerten Forschungsreaktors Myrrha (Multipurpose Hybrid Research Reactor for High-technology Applications) finanziell mitunterstützen werde.
Das SCK-CEN zeigte sich erfreut über die Finanzierungsunterstützung. Myrrha werde ab 2022–2023 innovative Lösungen sowohl im Bereich der Kernenergie als auch in der Medizin, der Industrie und den erneuerbaren Energien entwickeln. Myrrha ist ein multidisziplinärer Forschungsreaktor, der zur Erforschung der Handhabung radioaktiver Abfälle und zur Entwicklung fortgeschrittener Reaktorsysteme dienen soll. Zudem wird er in der Isotopenproduktion eingesetzt werden können.
Auch wirtschaftlich interessant
Neben der wissenschaftlichen hat Myrrha auch eine wirtschaftliche Bedeutung. Eine 2009 erstellte Machbarkeitsstudie schätzt die gesamten ökonomischen Auswirkungen (2010–2050) des geplanten Reaktors auf knapp EUR 13 Mrd. (CHF 45 Mrd.), davon 11 Mrd. in Belgien. Für jeden in das Projekt investierten Euro wird laut Studie mit einem wirtschaftlichen Ertrag in Belgien von etwa EUR 12 gerechnet. Das Projekt werde zudem 2000 längerfristige Arbeitsplätze schaffen.
Ein internationales Expertenteam unter Leitung der Kernenergieagentur NEA der OECD hatte in einem Mitte Dezember 2009 veröffentlichten Gutachten den geplanten belgischen Forschungsreaktor Myrrha positiv beurteilt, auch wenn es auf das erhebliche technische Entwicklungsrisiko der neuartigen Auslegung hinwies.
Quelle
M.A. nach SCK-CEN, Medienmitteilung, 4. März 2010
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