Belgiens Koalitionsvertrag mit Atom-Ausstieg
Die Führer der neuen belgischen Regierungskoalition haben im Rahmen der Koalitionsverhandlungen beschlossen, die Laufzeit der sieben belgischen Kernkraftwerke auf 40 Jahre zu beschränken.
Ein Sprecher der Electrabel bezeichnete den Beschluss als rein politisch, er sei weder auf Sicherheitsbetrachtungen, noch auf technische oder ökologische Fakten gestützt und berücksichtige die Fragen der Energieversorgung nicht.
Bei den Gesprächen über die Bildung einer neuen Regierung unter dem flämischen Liberalen Guy Verhofstadt haben sich die belgischen Grünen offenbar in der Frage eines schrittweisen Ausstiegs aus der Atomkraft durchgesetzt. Wie am 5. Juli 1999 aus Verhandlungskreisen in Brüssel verlautete, einigten sich die künftigen Koalitionspartner auf eine maximale Laufzeit für Atomkraftwerke von 40 Jahren. Das bedeutet, dass die ersten drei belgischen Reaktoren Doel-1 und -2 bei Antwerpen sowie Tihange-1 in den Ardennen spätestens 2015 abgeschaltet werden müssten. Die letzten der insgesamt sieben belgischen Reaktoren würden demnach 2025 vom Netz genommen. Die Atomkraft soll durch andere Energieformen ersetzt werden.
Quelle
M.E. nach NucNet vom 5. Juli 1999 und NZZ vom 6. Juli 1999
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