Belgiens BR2 steigert Isotopenproduktion
Das Belgian Nuclear Research Centre SCK-CEN steigert die Produktionskapazität von Radioisotopen für medizinische Zwecke seines Forschungsreaktors BR2 um 50%, um dem herrschenden Mangel an Molybdän-99 (Mo-99) zu begegnen, aus dem medizinische Zentren das für Diagnosen benötigte Technetium-99-m (Tc-99-m) gewinnen.
Weltweit sichern regelmässig nur gerade fünf Forschungsreaktoren fast 95% der weltweiten Produktion von Mo-99 zur Darstellung von Tc-99-m für medizinische Zwecke: der BR2 in Belgien, der HFR in den Niederlanden, der Osiris in Frankreich, der NRU in Kanada und der Safari in Südafrika. Längere Stillstände für Instandhaltung (HRF seit Februar 2010) und ungeplante Produktionsunterbrüche – wie diejenige des NRU bis April 2010 – führten zu einem deutlichen Rückgang der Mo-99-Herstellung. Vor diesem Hintergrund setzt das SCK-CEN ein Programm zur Kapazitätserhöhung des BR2 um: Es erhöht die Betriebstage des Forschungsreaktors und setzt neue Bestrahlungsgeräte ein. Damit soll der Anteil des BR2 an der jährlichen weltweiten Produktion von Mo-99 von bisher etwa 15% auf mindestens 25% erhöht werden. Unter Berücksichtigung der Produktionszyklen anderer Mo-99-Hersteller entspricht dies einer Produktion zu Spitzenzeiten von 40 bis 65% der weltweiten Produktion pro Woche, so das SCK-CEN.
Das SCK-CEN plant, seine führende Rolle in der Isotopenproduktion mit der Entwicklung des beschleunigergesteuerten Forschungsreaktors Myrrha (Multipurpose Hybrid Research Reactor for High-technology Applications) langfristig beizubehalten, erklärte das Forschungszentrum. Myrrha soll dereinst die Nachfolge des BR2 in Belgien übernehmen.
Quelle
M.A. nach SCK-CEN, Medienmitteilung, 26. Februar 2010