Belgien: Genehmigung für das Oberflächenendlager für schwach- und mittelaktive Abfälle erteilt
Der belgische Organisme national des déchets radioactifs et des matières fissiles enrichies (Ondraf) – die belgische Agentur für die Entsorgung radioaktiver Abfälle – hat die Genehmigung für den Bau und den Betrieb eines Oberflächenendlagers für kurzlebige schwach- und mittelaktive Abfälle am Standort Dessel in Belgien erhalten.
Ondraf hatte am 31. Januar 2013 eine erste Fassung des Baubewilligungsgesuchs bei AFCN eingereicht. Die Aufsichtsbehörde Agence fédérale de contrôle nucléaire (AFCN) erklärte damals jedoch, das Dossier sei unvollständig und forderte eine Reihe Klarstellungen und Ergänzungen. Ondraf integrierte die Antworten in das überarbeitete Baubewilligungsgesuch und reichte dieses Anfang Februar 2019 wieder ein. Nach der Prüfung und Bewertung des Antrags durch den Wissenschaftlichen Rat – ein unabhängiges Gremium, das sich aus Sachverständigen des Nuklearsektors zusammensetzt – wurde am 16. Mai 2023 ein Königlicher Erlass im Belgischen Amtsblatt veröffentlicht, womit die Genehmigung für den Bau und den Betrieb eines Oberflächenendlagers für kurzlebige schwach- und mittelaktive Abfälle erteilt ist. Die Veröffentlichung sei ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die langfristige Lagerung radioaktiver Abfälle, so AFCN. Diese Genehmigung sei allerdings nicht zu verwechseln mit den künftigen Plänen für die Endlagerung hochaktiver und/oder langlebiger Abfälle, für die lediglich eine Grundsatzentscheidung über die Unterbringung dieser Abfälle in ein Tiefenlager vorliege, ergänzte die Aufsichtsbehörde.
Quelle
M.A. nach AFCN, Medienmitteilung, 16. Mai 2023