Belgien: auch im Winter kein Strom aus Doel-3 und Tihange-2

Am 22. August 2014 gab die AFCN bekannt, dass es keinen genauen Zeitplan gebe, wann die zwei Kernkraftwerkseinheiten Doel-3 und Tihange-2 wieder ans Netz gehen können. Untersuchungen der Betreiberin Electrabel SA an Druckbehälter-Materialproben seien immer noch im Gang. Die AFCN erwartet, die entsprechenden Resultate im Spätherbst zu erhalten. Sie werde danach einige Monate brauchen, um sie auszuwerten. Am 25. März 2014 waren Doel-3 und Tihange-2 wegen «unerwarteter Ergebnisse» bei Sicherheitsüberprüfungen heruntergefahren worden.

Seit dem 4. August 2014 ist zudem die Kernkraftwerkseinheit Doel-4 vom Netz. Nachdem über einen offenen Ablasshahn der Dampfturbine Schmieröl ausgetreten war, kam es dort zu einer automatischen Schnellabschaltung. Als Ursache für den Störfall wird ein Sabotageakt vermutet. Die Untersuchungen dazu sind noch nicht abgeschlossen, doch hofft die Betreiberin, die nötigen Reparaturen an der Dampfturbine bis Ende Dezember abschliessen zu können.

Belgische Regierung veröffentlicht Notfallplan wegen drohender Stromknappheit

In Belgien sind zwei Kernkraftwerke mit insgesamt sieben Einheiten in Betrieb (Doel-1 bis -4 und Tihange-1 bis -3). Diese sieben Einheiten erzeugen über die Hälfte des belgischen Stroms. Dass nun drei davon im Winter fehlen könnten, beschäftigt auch die belgische Regierung. Am 3. September 2014 stellte der belgische Vize-Premierminister und Innenminister Melchior Wathelet anlässlich einer Medienkonferenz einen Aktionsplan für den kommenden Winter vor. Darin sind verschiedene Massnahmen – bis zu Stromabschaltungen für bestimmte Gebiete des Landes – vorgesehen, sollte es zu einer Stromknappheit kommen.