Belastung im Schweizer Übertragungsnetz steigt
Die Swissgrid hat erstmals eine Broschüre mit umfassenden Fakten zum Schweizer Übertragungsnetz veröffentlicht. Die Daten zeigen, dass die Belastung im Netz über die letzten Jahre stetig zugenommen hat. Mit den umfangreichen Informationen möchte die Swissgrid Transparenz und eine solide Datengrundlage für eine sachliche Debatte über den Zustand des Schweizer Übertragungsnetzes schaffen.
Die Datenbroschüre beinhaltet unter anderem Angaben zur Erzeugung, zum Verbrauch und zum Import sowie Export elektrischer Energie in der Schweiz. Zudem stellt die Swissgrid Informationen zum Einsatz und zu den Kosten von Systemdienstleistungen vor. Die Broschüre enthält ebenfalls Zahlen zur Belastung des Schweizer Übertragungsnetzes.
Die Auswertung der Daten im Langfristvergleich zeigt, dass die Netzbelastung stetig angestiegen ist. Als Folge davon hat über das gesamte vergangene Jahrzehnt betrachtet die Zahl der Frequenzabweichungen in der Schweiz zugenommen. Ein weiteres zentrales Kriterium für den Zustand des Schweizer Übertragungsnetzes ist die sogenannte n-1-Sicherheit. Diese bedeutet, dass der Ausfall eines beliebigen Netzelementes vom restlichen Netz ohne Einschränkungen verkraftet werden kann. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu n-1-Verletzungsfällen.
All diese Faktoren führen in Kombination zu einer angespannten Lage im Schweizer Übertragungsnetz, warnt die Swissgrid. Die Lage verschärfe sich in Extremsituationen wie im Winter 2011/2012 mit hohem Verbrauch, veränderten Produktions- und Lastflüssen in Europa und Netzausfällen aufgrund von Lawinen. Wie das Bundesamt für Energie (BFE) in einem Bericht feststellt, wären damals ernsthafte Probleme im Schweizer Übertragungsnetz zu erwarten gewesen, wenn die Kältewelle mit Temperaturen unter -10°C weitere zehn Werktage angedauert hätte.
Quelle
M.A. nach Swissgrid, Medienmittteilung, 23. Juli 2012