Baugenehmigung für Pallas erteilt
Die Authority for Nuclear Safety and Radiation Protection (ANVS) hat die Baugenehmigung für den Forschungsreaktor Pallas in Petten (Niederlande) erteilt. Er wird den seit gut 60 Jahren in Betrieb stehenden Hochflussreaktor (HFR) ersetzen und die Herstellung medizinischer Isotope weiterführen.
Die von ANVS erteilte Baugenehmigung für den neuen Mehrzweck-Hochflussreaktor Pallas ist ab dem 31. März 2023 gültig, sofern keine Rechtsmittel eingelegt werden. «Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass in den Niederlanden eine Genehmigung für den Bau eines neuen Kernreaktors erteilt wird», schreibt ANVS in einer Medienmitteilung. Zur Inbetriebnahme ist eine zusätzliche Genehmigung von ANVS notwendig. Diese wird die Behörde – nach weiteren Überprüfungen und einer öffentlichen Vernehmlassung – voraussichtlich um das Jahr 2028 erteilen, sodass Pallas gegen 2029 den Betrieb aufnehmen könnte.
Die Stiftung Preparation Pallas-reactor hatte im Juni 2022 der ANVS die Baugenehmigung für Pallas unterbreitet. Als Teil des Antrags wurden auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und ein Sicherheitsbericht eingereicht. Die Umweltverträglichkeitsprüfung beschreibt systematisch und objektiv alle Umweltauswirkungen des Reaktors und mehrere Alternativen dazu, während der Sicherheitsbericht unter anderem die Funktionsweise der Anlage beschreibt: von der Auslegung und dem Betrieb der Kühlleitungen und Belüftungssysteme bis hin zur Bewältigung von Unfallsituationen.
Die Stiftung, die ebenfalls für die Gewinnung privater Investoren sowie für den Bau und Betrieb des Pallas-Reaktors verantwortlich ist, beantragte ausserdem beim Rijkswaterstaat (RWS) eine Genehmigung für die Entnahme von Kühlwasser aus dem Nordholland-Kanal und die Einleitung von Kühlwasser in die Nordsee. Diese ist in der Zwischenzeit ebenfalls erteilt worden.
Quelle
M.A. nach Preparation Pallas-reactor, Medienmitteilung, 15. Februar 2023