Bangladesch: Fortschritte auf dem Weg zur Kernenergienutzung
Bangladesch hat bemerkenswerte Fortschritte im Bereich der nuklearen Infrastrukturentwicklung erzielt. Zu diesem Schluss kommen Experten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) nach Abschluss eines Integrated Nuclear Infrastructure Review (Inir).
Im Rahmen einer IAEO-Inir-Mission unterbreitete das internationale Expertenteam den nationalen Behörden Bangladeschs 50 Empfehlungen und 20 konkrete Vorschläge, um sie bei der Vorbereitung der notwendigen Infrastruktur zur Verwirklichung ihres Bauprojekts zu unterstützen, erklärte Jong Kyun Park, Direktor der Nuclear Power Division der IAEO. «Wir anerkennen, dass Bangladesch über solides Fachwissen verfügt, insbesondere über Safeguards, Sicherheit und Strahlenschutz», so Park weiter. Laut Inir-Ergebnissen erfüllt das Land die Voraussetzungen für sachkundige Entscheide und bereitet sich aktiv auf den Bau eines Kernkraftwerks am Standort Rooppur vor.
Anfang November 2011 unterzeichneten Russland und Bangladesch ein zwischenstaatliches Abkommen zum Bau des ersten bangalischen Kernkraftwerks. Die Vereinbarung sieht den Bau zweier Blöcke mit einer Leistung von je rund 1000 MW vor. In Rooppur wurde bereits in den 1960er-Jahren der Bau eines Kernkraftwerks in Betracht gezogen. Mit der Zustimmung der Regierung zum nationalen Aktionsplan im Jahr 2000 wurden die Vorarbeiten für den Bau wiederbelebt. Die Kernenergie soll zur Lösung der Energieknappheit und der zukünftigen steigenden Nachfrage beitragen. Laut IAEO erwägt Bangladesch entweder ein in Regierungsbesitz stehendes schlüsselfertiges Projekt oder einen BOOT-Vertrag (Build-Own-Operate-Transfer).
Quelle
M.A. nach IAEO, Medienmitteilung, 21. November 2011