Bald Baustart für russische Einheiten in China
Der russische Staatskonzern Rosatom geht davon aus, 2021 und 2022 den Bau von vier neuen Kernkraftwerkseinheiten in China zu lancieren. Dies erklärte der Alexej Lichatschew, Generaldirektor der Rosatom, gegenüber dem staatliche Fernsehsender Russia 24.
In einem Interview im staatlichen Fernsehen Russia 24 sagte Lichatschew, dass das Giessen des ersten Betons für die geplanten Kernkraftwerkseinheiten Tianwan-7 und Xudabao-3 im Jahr 2021 erfolgen könnte, gefolgt vom Baubeginn für Tianwan-8 und Xudabao-4 im Jahr 2022.
Er bezeichnete Rosatoms Baupläne als «inspirierend» und meinte, die offiziellen Bauarbeiten seines Unternehmens in China würden voraussichtlich in «fünf Monaten» mit Tianwan-7 beginnen. Danach würde jeweils alle fünf Monate der Baubeginn der weiteren Einheiten folgen.
Das Bauprojekt am neuen Standort Xudabao der Provinz Liaoning im Nordosten Chinas sowie die Erweiterung des Kernkraftwerks Tianwan in der Provinz Jiangsu im Osten Chinas sind Teil einer Vereinbarung, welche die China National Nuclear Corporation (CNNC) und die Rosatom 2018 unterzeichnet hatten. Diese Vereinbarung umfasst den Bau von vier WWER-1200-Einheiten in China, die Ende der 2020er-Jahre in Betrieb genommen werden sollen.
Russlands wichtigste zivile nukleare Zusammenarbeit mit China ist das Kernkraftwerk Tianwan. Dort sind bereits vier WWER-1200-Einheiten – Tianwan-1 bis -4 – in Betrieb. Die Blöcke Tianwan-5 und -6 vom chinesischen Typ ACPR-1000 sind seit Ende 2015 und Herbst 2016 in Bau. Für die Einheiten 7 und 8 wurde wieder auf russische Technologie gesetzt. Am neuen Standort Xudabao sind mit Xudabao-1 und -2 die beiden ersten von insgesamt sechs AP1000 geplant. In jüngster Zeit wurden jedoch keine diesbezüglichen Entwicklungen angekündigt. Im Februar 2021 begann Rosatoms Tochtergesellschaft Atomenergomasch hingegen mit der Herstellung der Hauptkomponenten für Xudabao-3.
Quelle
M.A. nach NucNet, 11. März 2021, und Rosatom, Medienmitteilung, 12. Februar 2021