Axpo investiert 5 Milliarden -neues KKW geplant

In der Schweiz wird der Strom in absehbarer Zukunft knapp. Dies zeigt die am 24. Mai 2005 von der Axpo präsentierte Studie «Stromperspektiven 2020» deutlich auf. Um künftig die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten, setzt die Axpo daher mittelfristig auf einen Strommix aus neuen erneuerbaren Energien, Wasserkraft, Kernenergie und (im grossen Massstab neu für die Schweiz) fossilen Energien. Längerfristig plant sie auch den Bau eines neuen Kernkraftwerks.

23. Mai 2005
CEO Heinz Karrer: Axpo setzt auf eine breite Diversifikation in der Stromproduktion.
CEO Heinz Karrer: Axpo setzt auf eine breite Diversifikation in der Stromproduktion.

Der Schweiz droht in absehbarer Zeit eine massive Unterversorgung an Strom: Ab dem Jahr 2020 laufen die Strom-Importverträge mit der Electricité de France (EDF) im Produktionsumfang von zwei Kernkraftwerken kontinuierlich aus. Zudem ist zu diesem Zeitpunkt auch die Ausserbetriebnahme der ersten Schweizer Kernkraftwerke absehbar. Gleichzeitig steigt der Stromverbrauch in der Schweiz kontinuierlich -allein 2004 betrug der Anstieg 1,9%. Vor diesem Hintergrund präsentierte die Axpo ihre Studie «Stromperspektiven 2020». Ziel der Studie ist, die dringlichsten Fragen nach der künftigen Stromversorgung zu beantworten und Optionen aus unternehmerischer und gesellschaftspolitischer Sicht aufzuzeigen.
Die Ergebnisse machen deutlich, dass sich in der Schweiz je nach Verbrauchsszenario, selbst unter Berücksichtigung der Strom-Importverträge aus Frankreich, im Jahr 2030 eine Stromversorgungslücke von 10 bis 30 TWh ergibt. Dies entspricht 15 bis 33% des dannzumal erwarteten Verbrauchs. Je nach Verbrauchsszenario wird die Schweiz selbst unter Berücksichtigung der Auslandverträge bereits im Zeitrahmen 2012 bis 2019 im Winter eine Versorgungslücke aufweisen. Die Situation der Axpo ist ähnlich wie jene der gesamten Schweiz; die erwartete Versorgungslücke bei der Axpo wird aber etwas später eintreten.
In der Studie wird auch der mögliche Einsatz der neuen erneuerbaren Energien wie Géothermie, Biogas, Biomasse, Wind, Photovoltaik und Kleinwasserkraftwerke analysiert. Die Axpo kommt zum Schluss, dass diese bis ins Jahr 2030 realistischerweise maximal einen Anteil von 6% des Stromverbrauchs decken können. Um die Stromversorgung langfristig sicher zu stellen, setzt die Axpo auf eine breite Diversifikation. Neben der Wasserkraft und den neuen erneuerbaren Energien müssen im Strommix auch fossilthermische Anlagen und die Kernenergievertreten sein. Insgesamt wird die Axpo bis 2030 rund CHF 5 Mrd. in die Versorgungssicherheit investieren. Geplant sind folgende Massnahmen:

  • - Die Axpo fördert die neuen erneuerbaren Energien und wird bis zum Jahr 2010 mindestens CHF 100 Mio. investieren. So beteiligt sich die Axpo unter anderem mit CHF 6 Mio. am Geothermie-Pilotprojekt in Basel. Damit will sie einen aktiven Beitrag an die Erforschung dieser Energieform leisten.
  • - Die Axpo wird in den nächsten zehn Jahren ihre Wasserkraftwerke für rund CHF 2 Mrd. ausbauen und erneuern. Dadurch wird die Gewinnung von Spitzenenergie aus Speicherkraftwerken gefördert und das Potenzial an Bandenergie aus Flusskraftwerken noch besser genutzt. Der kürzlich angekündigte Projektplan für den Ausbau der zur Axpo Gruppe gehörenden Glarner Kraftwerke Linth-Limmern setzt ein klares Zeichen.
  • - Um die Stromversorgung auch nach dem Jahr 2020 sicherzustellen, plant die Axpo parallel den Bau von inländischen Gaskombikraftwerken sowie Stromimporte aus Gas-, Kohle- oder Kernkraftwerken aus dem benachbarten Ausland. In einem weiteren Schritt soll auch die Stromproduktion aus einem neuen Schweizer Kernkraftwerk mit Partnern angegangen werden.
  • - Die Axpo unterstützt den sparsamen Umgang mit Energie und trifft selber Massnahmen, um die Energieeffizienz zu erhöhen. So sollen die Leistungsspitzen reduziert, die Netzverluste vermindert, der Wirkungsgrad der Produktionsanlagen gesteigert sowie Energiedienstleistungen wie Beratung und Contracting ausgebaut werden.
  • - Schliesslich plant die Axpo bis 2020 Investitionen von rund CHF 1 Mrd. in den Ausbau und die Optimierung der Stromnetze. Leistungsfähige und moderne Leitungen sind ein wichtiges Element für eine sichere und zuverlässige Stromversorgung.

Quelle

H.R. nach Axpo, Medienmitteilung, 24. Mai 2005

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