Axpo erhält Zutritt zu Majak
Laut Bericht des Regierungsrat des Kantons Zürich zu einem dringlichen Postulat aus dem Kantonsrat hat der russische Staatskonzern Rosatom jetzt einem Besuch von Schweizer Experten im Uranverarbeitungskomplex Majak zugestimmt.
Als Antwort auf Kritik an den Brennelementlieferungen aus Russland beschloss die Axpo AG Mitte November 2011, kein Uran mehr aus Majak zu beziehen, weil keine ausreichende Transparenz herrsche. Umfassende Untersuchungen hatten damals zwar ergeben, dass die Produktionsprozesse in den beiden Zentren von Sewersk und Majak internationale Vorschriften und gesetzliche Anforderungen erfüllten, aber die Axpo hatte nur Zutritt zu Sewersk erhalten und nicht zu Majak.
Nun hat die Rosatom laut Regierungsrat des Kantons Zürich einem Besuch des Majak-Komplexes für die zweite Hälfte 2012 zugestimmt. Ein genauer Termin steht laut Regierungsrat noch nicht fest. Die Expertengruppe werde aus Vertretern des Bundesamtes für Energie (BFE), der Kernkraftwerksbetreiber und des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (Ensi) zusammengesetzt sein. Zudem wurde auf Anregung der Axpo ein Messprogramm ausgearbeitet, womit eine unabhängige Abschätzung einer möglichen Umweltverschmutzung in der Umgebung von Majak durchgeführt werden könne. Das Messprogramm soll ab Herbst 2012 laufen und ein Jahr dauern.
Ein dringliches Postulat zweier Kantonsräte hatte am 20. Juni 2010 den Regierungsrat eingeladen, sich im Verwaltungsrat der Axpo dafür einzusetzen, dass die Geschäftsbeziehungen zur Rosatom eingestellt und Alternativen aufgezeigt werden. Der Regierungsrat hat nun gestützt auf seinen Bericht den Kantonsrat aufgefordert, das dringliche Postulat als erledigt abzuschreiben.
Quelle
M.A. nach Regierungsrat des Kantons Zürich, Antrag und Bericht, 15. August 2012