Australiens Premierminister verlangt Aufhebung des Uranexplorationsverbots

Australien müsse sich «sträfliche Trägheit» vorwerfen lassen, wenn es seine immensen Uranlagerstätten ungenutzt liesse, die rund 38% der weltweiten Reserven ausmachen. Dies erklärte Premierminister John Howard an einer Pressekonferenz vom 29. Dezember 2006 in Sydney.

30. Nov. 2006

Bei der Vorstellung des Schlussberichts «Uranium Mining, Processing and Nuclear Energy in Australia - Opportunities for Australia?» rief Howard die australischen Bundesstaaten auf, ihre Verbote für Uranabbau und -exploration sowie Exporteinschränkungen aufzuheben. Diese ständen Investitionen und Arbeitsplätzen im Weg. Australien wäre «crazy in the extreme», wenn es die Entwicklung der Kernenergie nicht zulassen würde, meinte Howard.

Nuklearer Stromanteil von über 30% möglich

Die Task Force, die vom Nuklearphysiker Ziggy Switkowski geleitet wurde, kam in der Studie zum Schluss, dass Australien 25 Kernkraftwerke bauen könnte. Diese würden bis 2050 mehr als ein Drittel der bis dahin stark steigenden Stromproduktion abdecken. Bereits in zehn Jahren wäre Australien in der Lage, Atomstrom zu produzieren, wobei 15 Jahre realistischer seien. Die Task Force war im Juni 2006 eingesetzt worden, um eine objektive, wissenschaftliche und umfassende Beurteilung von Uranabbau und -aufbereitung sowie der Kernenergienutzung auszuarbeiten. Sie hatte im November 2006 einen Zwischenbericht geliefert, der nach der Vernehmlassungsfrist überarbeitet worden ist.

Howard meinte, die Studie zeige in einfacher und verständlicher Weise, dass die Kernenergie Teil der Lösung für Australiens Energie- und Klimaschutzprobleme sei. Jim Peacock, der das Peer-Review-Komitee führte, das den Zwischenbericht überprüfte, wies darauf hin, dass in Australien praktisch nur zwei brauchbare Energiequellen zur Deckung der Grundlast zur Verfügung stehen: fossile Brennstoffe und Kernenergie.

Unabhängig davon war im November 2006 ein Bericht veröffentlicht worden, der Empfehlungen zur Entwicklung des australischen Uranbergbaus enthält.

Quelle

M.A. nach Prime Minister of Australia, Medienmitteilung, 29. Dezember 2006, und Bericht «Uranium Mining, Processing and Nuclear Energy in Australia – Opportunities for Australia?», Dezember 2006

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