Australien und Indien wollen Nuklearhandelsabkommen beschleunigen
Die Premierminister von Indien und Australien haben ihren Willen zur Umsetzung der Vereinbarungen, mit denen australisches Uran nach Indien exportiert werden soll, unterstrichen.
Nach Abschluss des G20-Gipfeltreffens im australischen Brisbane empfing der australische Premierminister Tony Abbott seinen indischen Amtskollegen Narendra Modi zu einem offiziellen Besuch.
In einer gemeinsamen Erklärung anerkannten Abbott und Modi Energie als zentrale Säule der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Nationen. Laut Erklärung vereinbarten die beiden Premierminister, die Schritte zum baldigen Abschluss der Verwaltungsabkommen zu beschleunigen, um den Weg für die praktische Umsetzung des nuklearen Kooperationsabkommen frei zu machen. Die Lieferung australischen Urans in den kommenden Jahren werde Indiens Energieversorgungssicherheit erhöhen. Modi erklärte in seiner Rede vor der Presse, ein frühzeitiger Abschluss des Abkommens gebe Australien die Chance, sich an einem der weltweit sichersten Kernenergieprogramme zu beteiligen.
Nuklearabkommen zwischen Indien und Australien auf gutem Weg
Anfang September 2014 hatten Australien und Indien eine bilaterale Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet, die den Export australischen Urans nach Indien erlaubt. Indien will seinen Kernkraftwerkspark massiv ausbauen, besitzt jedoch kaum Uranvorkommen. Australien hingegen ist einer der grössten Uranproduzenten der Welt und betreibt keine Kernkraftwerke. Als Nichtunterzeichner des Atomwaffensperrvertrags war Indien lange Zeit vom globalen Nuklearhandel ausgeschlossen. 2008 sprachen sich die in der sogenannten Nuclear Suppliers Group zusammengeschlossenen 45 Länder für die Aufhebung des Lieferverbots für Nukleartechnologie an Indien aus. Im Gegenzug verpflichtete sich Indien, internationale Inspektionen seiner zivilen Kernkraftwerke zuzulassen.
Quelle
M.A. nach Australisches und indische Premierministeramt, gemeinsame Erklärung, 18. November, und indisches Premierministeramt, Medienmitteilung, 18. November 2014