Australien soll Kernenergiedebatte anstossen

Für Australien gibt es zunehmend ökologische Beweggründe, um den Einsatz von Kernenergie im eigenen Land zu prüfen. Dies hat der Präsident der Australian Academy of Technological Sciences and Engineering (ATSE), Alan Finkel, an einer Konferenz in Sydney am 25. Juli 2013 hervorgehoben.

7. Aug. 2013
Alan Finkel, Präsident der Australian Academy of Technological Sciences and Engineering (ATSE): Aus ökologischen Gründen sollte Australien den Einsatz der Kernenergie im eigenen Land prüfen.
Alan Finkel, Präsident der Australian Academy of Technological Sciences and Engineering (ATSE): Aus ökologischen Gründen sollte Australien den Einsatz der Kernenergie im eigenen Land prüfen.
Quelle: Cosmos

«Wenn die Kernenergie nicht Teil des Strommix in Australien wird, dann wird es schwierig, die Ziele bezüglich verfügbaren, verlässlichen und klimafreundlichen Strom zu erreichen, zu denen Australien sich verpflichtet hat», gab Alan Finkel in seiner Rede an der Konferenz «Nuclear Energy for Australia?» zu bedenken. Finkel anerkennt das Potenzial der CO2-Sequestrierung in Kohlekraftwerken sowie der Geothermie- und Biomassekraftwerke als Alternativen zur Kernenergie bei der Bereitstellung des Grundlaststroms, der als Ergänzung bei der Wind- und Solarenergie benötigt wird. Finkel gab jedoch zu bedenken, dass das Potenzial der neuen erneuerbaren Energien beim Einsatz auf kommerzieller Basis «unbekannt sei und keine Verlässlichkeit biete». Eine weitere Alternative zur Kernenergie sei die Wasserkraft. Nur leider seien hier der Verfügbarkeit Grenzen gesetzt, führte Finkel weiter aus. Auch Gaskraftwerke seien als Alternative denkbar. Diese kämen jedoch bezüglich Klimafreundlichkeit nie an die sehr niedrigen Emissionswerte von Kern-, Wind- oder Solarenergie heran.

Australien selbst verfügt über kein kommerzielles Kernenergieprogramm, besitzt jedoch die weltweit grössten bekannten Uranvorkommen und baut diese auch ab. Als weltweit drittgrösster Uranproduzent hat Australien 2012 rund 7000 t U (metallisch) produziert und denkt über den weiteren Ausbau der Produktion nach. Der australische Minister für Ressourcen, Gary Gray, forderte am 11. Juni 2013 anlässlich einer Tagung in Darwin die Erschliessung neuer Uranminen in Australien. Nur so könne das Land die heutige Stellung als einer der weltgrössten Uranlieferanten beibehalten. Nationale sowie bundesstaatliche Politiker sollen sich hierfür gemeinsam mit der Industrie einsetzen, forderte er.

Quelle

D.S. nach ATSE, Medienmitteilung, 23. Juli 2013, und World Nuclear Association

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