Ausbau der bestehenden russischen Wiederaufarbeitungskapazitäten
Aus finanziellen Gründen hat das russische Atomenergieministerium Minatom entschieden, auf den Bau der neuen Wiederaufarbeitungsanlage RT-2 im sibirischen Krasnojarsk bis auf weiteres zu verzichten und dafür das bestehende RT-1-Werk in Majak in der Ural-Region auszubauen.
Dort werden bisher bestrahlte Brennstoffe aus 400-MW-WWER-Einheiten wiederaufgearbeitet. Durch den Ausbau soll es möglich werden, auch Brennstoffe aus 1000-MW-WWER zu verarbeiten. Zuerst soll in Majak ein Zwischenlager für Brennelemente aus solchen Reaktoren entstehen. Heute werden sie in Krasnojarsk zentral gelagert. Als nächstes wird die Wiederaufarbeitungsanlage erweitert. Ferner ist beabsichtigt, am Standort künftig Uran- und Mischoxidbrennstoff zu fertigen. Längerfristig wird in Aussicht genommen, bestrahlte Brennstoffe auch aus ausländischen Druck- und Siedewasserreaktoren zu lagern und wiederaufzuarbeiten.
Parallel dazu hat das Minatom angekündigt, dass auf sein Betreiben dem russischen Parlament erneut eine Gesetzesänderung vorgelegt worden ist, wonach künftig der Import von bestrahltem Brennstoff und radioaktivem Abfall zur Wiederaufarbeitung, Lagerung und Beseitigung in Russland erlaubt sein soll. Die Regierung werde die Importe genehmigen, wenn sie für die Russische Föderation wirtschaftlich vorteilhaft werden und den internationalen Vorschriften, den Empfehlungen der Internationalen Atomenergie-Organisation und der Umweltgesetzgebung entsprechen.
Quelle
P.B. nach NucNet, 17. und 18. Februar 1999