Atel will Konsortium für neue Kernkraftwerke bilden

Die Atel sucht Partner für den Bau neuer Kernkraftwerke. Dies hat Konzernchef Giovanni Leonardi in einem Interview mit der «SonntagsZeitung» vom 25. Februar 2007 bekannt gegeben. Für den Bau an einem bestehenden Standort könnte das Rahmenbewilligungsgesuch möglicherweise schon 2008 oder 2009 eingereicht werden. Eine allfällige Volksabstimmung wäre ab 2011 möglich, meinte er.

24. Feb. 2007
Giovanni Leonardi: Eine allfällige Volksabstimmung über den Bau neuer Kernkraftwerke könnte ab 2011 durchgeführt werden.
Giovanni Leonardi: Eine allfällige Volksabstimmung über den Bau neuer Kernkraftwerke könnte ab 2011 durchgeführt werden.
Quelle: Atel

Das Bekenntnis des Bundesrats zur Atomenergie versteht Leonardi als klaren Auftrag, die Planung für den Ersatz der älteren Kernkraftwerke zu forcieren. Ziel sei es, bis Ende Jahr ein Konsortium für die Planung eines oder mehrerer neuer Kernkraftwerke zu bilden. Auf die Frage zu möglichen Partnern sagte Leonardi: «Ich denke an alle, die für die Versorgungssicherheit in der Schweiz eine praktikable Lösung suchen und den Mut haben zu investieren. Dazu gehören Axpo und BKW. Es können aber beispielsweise auch Stadtwerke dabei sein.» Laut Leonardi könnte das Konsortium schon 2008 ein Gesuch für eine Rahmenbewilligung einreichen, falls an einem bestehenden Standort wie Gösgen oder Beznau gebaut werde.

In spätestens 15 Jahren am Netz

Eine allfällige eidgenössische Volksabstimmung - die Rahmenbewilligung untersteht dem fakultativen Referendum - könnte in vier bis fünf Jahren, also ab 2011 stattfinden, schätzt Leonardi. Er geht davon aus, dass in 10 bis 15 Jahren ein neues Kernkraftwerk ans Netz genommen werden kann, wenn der Bundesrat seinen manifestierten Willen umsetzt, das Verfahren möglichst zügig abzuwickeln.

Zwei neue Kernkraftwerke nötig

Zwei neue Kernkraftwerke der neuen Generation seien nötig, meint Leonardi. Verfügbar seien europäische, amerikanische und japanische Reaktortypen. Welcher schlussendlich gewählt werde, sei noch offen. Klar sei aber, dass sich die Schweiz keinen Prototypen leisten könne. Dazu sei das Land zu klein.

Quelle

M.A. nach Giovanni Leonardi, Interview in der «SonntagsZeitung», 25. Februar 2007

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