Atel kündigt Rahmenbewilligungsgesuch an
Die Atel will noch dieses Jahr beim Bund ein Rahmenbewilligungsgesuch für ein Kernkraftwerk beim bestehenden Standort Gösgen im solothurnischen Niederamt einreichen. Dies hat das Unternehmen an seiner Jahresmedienkonferenz vom 12. März 2008 angekündigt.
Um künftig eine sichere Stromversorgung ohne Auslandsabhängigkeit gewährleisten zu können, brauche die Schweiz zusammen mit Energieeffizienzmassnahmen und der Förderung von Strom aus erneuerbaren Energien mindestens zwei neue Kernkraftwerke, erklärte Atel-CEO Giovanni Leonardi an der Jahresmedienkonferenz der Aare-Tessin AG für Elektrizität (Atel).
Da Gaskombikraftwerke aufgrund der ungünstigen rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen nicht als Lösung in grossem Stil zur Schliessung der Schweizer Stromlücke in Frage kämen und Kohlekraftwerke kein Thema seien, stünden im Bereich Grosskraftwerke Kernkraftwerke im Vordergrund, so Leonardi. Es lasse sich weltweit beobachten, dass Versorgungssicherheit und Importunabhängigkeit immer wichtiger werden. «Dank der Kernenergie können wir praktisch CO2-freien und günstigen Strom in ausreichender Menge im Inland erzeugen.»
Neues Kernkraftwerk beim bestehenden Standort Gösgen
Die Atel strebt für künftige neue Kernkraftwerke eine breite Trägerschaft an und hat im Jahr 2007 die Arbeiten an einer Vorstudie für ein allfälliges Projekt in der solothurnischen Amtei Olten-Gösgen (Niederamt) weiter vorangetrieben. Diese Region erfüllt laut Leonardi die Voraussetzungen für ein zweites Kernkraftwerk. Eine solche Anlage müsse von der Bevölkerung und den Behörden der Standortregion mitgetragen werden. Die Atel habe seit Jahrzehnten auf Wohlwollen und Verständnis zählen dürfen.
Mitte Dezember 2007 hatte die Atel erstmals bekannt gegeben, dass sie - so wie die Axpo und die BKW mit ihrer gemeinsam gegründeten Remplacement suisse nucléaire AG (Resun AG) - den Neubau eines Kernkraftwerks anstrebt.
Quelle
M.A. nach Atel, Medienkonferenz und Medienmitteilung, 12. März 2008