Atel /EOS: Wettbewerbsbehörden geben grünes Licht für Zusammenschluss
Die Wettbewerbsbehörden der Schweiz und der EU haben dem Kauf der von der UBS gehaltenen Aktienmehrheit an der Motor-Columbus AG durch ein Konsortium mit Schweizer Mehrheit sowie dem geplanten Zusammenschluss der Aare Tessin AG für Elektrizität (Atel), Olten, und der EOS SA, Lausanne, zugestimmt.
Gemäss einer Medienmitteilung der beteiligten Partner vom 27. Februar 2006 kamen die Behörden zum Schluss, dass das dadurch entstehende europaweit tätige Schweizer Energieunternehmen keine marktbeherrschende Stellung einnehmen werde. Beide Wettbewerbsbehörden haben das entsprechende Gesuch der Käufergesellschaften deshalb ohne Auflagen bewilligt.
Das Konsortium, das die Motor-Columbus-Aktien von der UBS erwirbt, besteht aus den schweizerischen Atel-Minderheitsaktionären EBM (Elektra Birseck, Münchenstein), EBL (Elektra Baselland, Liestal), Kanton Solothurn, und IBAarau (Industrielle Betriebe Aarau). Neu gehören auch die AIL (Aziende Industriali di Lugano SA) und die WWZ (Wasserwerke Zug AG) zum Konsortium; weitere Partner sind die EOS Holding in Lausanne, die französischen EDF und die Atel selbst.
Die Käufergesellschaften haben die Behördenentscheide erfreut zur Kenntnis genommen. Unter der Voraussetzung, dass sämtliche weiteren Vertragsbedingungen erfüllt sind und die Organe der Käufergesellschaften dem Vollzug zustimmen, erwarten die beteiligten Gesellschaften, dass die Transaktion gegen Ende des ersten Quartals 2006 vollzogen wird.
Zusammenschluss in zwei Schritten
Die Verhandlungen über den Kauf des Aktienpakets von 55,6% an Motor-Columbus von der UBS waren am 29. September 2005 mit der Unterzeichnung des Kaufvertrags abgeschlossen worden. Die Partner haben vereinbart, nach Vollzug der Transaktion im ersten Halbjahr 2006 Motor-Columbus und Atel in eine Gesellschaft zu vereinen. Im Anschluss daran soll die neue Gesellschaft unter einer neu geschaffenen Holdingstruktur mit den betrieblichen Aktivitäten und Aktiven von EOS zusammengeführt werden. Mit diesem Vorgehen legen die beteiligten Unternehmen «innerhalb der schweizerischen Elektrizitätswirtschaft die Basis für eine starke Energiegesellschaft im westlichen Teil der Schweiz». Die neue Gesellschaft wird mit rund 8800 Mitarbeitenden einen Umsatz von gegen CHF 10 Mrd. erreichen. Der Energieabsatz in Europa wird mit mehr als 120 TWh das Doppelte des Schweizer Jahresverbrauchs betragen.
Quelle
H.R. nach Atel, Medienmitteilung, 27. Februar 2006