Asiatisch-pazifische Energieminister fördern Kernenergie
Die Energieminister der Asia-Pacific Economic Cooperation schreiben der Kernenergie eine wichtige Rolle im zukünftigen Strommix der Region zu. Sie wollen in der Aufarbeitung des Fukushima-Unglücks eng zusammenarbeiten. In Sachen Nuklearsicherheit soll auch die Zusammenarbeit mit der Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) gestärkt werden. Kernenergie-Einsteiger sollen von den Erfahrungen der Länder mit Kernkraftwerken profitieren.
Am 24. und 25. Juni 2012 trafen sich die Energieminister der Asia-Pacific Economic Cooperation (Apec) in St. Petersburg. Die Beschlüsse des Treffens hielten sie in der «St Petersburg Declaration on Energy Security» fest. Das Papier umfasst alle Aspekte der Energieversorgungssicherheit und legt die aktualisierten Richtlinien für die Mitgliederstaaten im Umgang mit regionalen und globalen energiewirtschaftlichen Herausforderungen dar. Es soll helfen, im asiatisch-pazifischen Raum ein «sicheres und nachhaltiges» Wachstum der Energiemärkte zu realisieren.
Kernenergie auf der Liste umweltfreundlicher Technologien
Der Vorsitzende der Tagung, Russlands Energieminister Alexander Walentinowitsch Nowak, brachte die Kernenergie in seiner Eröffnungsansprache aufs Parkett: «Moderne Energiespartechnologien und umweltfreundliche, saubere Technologien werden immer wichtiger. Kernkraftwerke zählen für uns dazu.» Nowak forderte gleichzeitig internationale gesetzliche Richtlinien über die Zusammenarbeit im Energiesektor als Grundlage für weltweite Versorgungssicherheit. «Um Investoren anzulocken, müssen wir die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen», so Nowak.
Die Apec-Energieminister schreiben der Kernenergie in ihrer Erklärung von St. Petersburg eine wichtige Rolle zu. Die sichere zivile Nutzung der Kernenergie habe Potenzial für die Diversifizierung des Energiemix, das Decken des steigenden Energiebedarfs und die Reduktion der Treibhausgasemissionen – trotz des Reaktorunfalls in Fukushima-Daiichi. Die Erklärung fordert zusätzliche Bemühungen in Sachen Nuklearsicherheit. Länder, die schon Kernkraftwerke betreiben, sollen ihr Wissen mit Staaten teilen, die neu in die Kernenergienutzung einsteigen wollen.
Internationale Zusammenarbeit für erhöhte Sicherheit
Die Zusammenarbeit mit internationalen Gremien steht für die Apec bei der Kernenergie weit oben auf der Prioritätenliste. Vor allem die IAEO und ihr «Action Plan on Nuclear Safety» soll den Mitgliedstaaten mit Kernkraftwerken als Partnerin für den Wissensaustausch und für die Koordination von Notfallplänen dienen. Von Japan erwartet die Apec, dass es diesen internationalen Ansatz unterstützt, indem das Land seine Erfahrungen und Lehren aus Fukushima-Daiichi weitergibt. Die Apec lobt die japanische Regierung für die Fortschritte bei der Bewältigung des Reaktorunglücks.
Konkret umsetzen soll diese Ankündigungen die Arbeitsgruppe Energie der Apec. Sie wird angewiesen, die Kooperationsmöglichkeiten für Apec-Staaten bei der zivilen Nutzung der Kernenergie auszuloten und dabei sowohl die Studie «Nuclear Power Emissions Reduction Potential» als auch das Potenzial für bestehende und geplante Kernkraftwerke im Apec-Raum zu berücksichtigen. Die Arbeitsgruppe erhält zudem den Auftrag, mögliche Formen der Zusammenarbeit mit der IAEO, deren Asian Nuclear Safety Network und mit der Nuclear Energy Agency (NEA) der OECD aufzuzeigen und zu prüfen.
Der Apec gehören 21 Staaten aus Asien, Amerika und dem südpazifischen Raum an, darunter Australien, China, Japan, Kanada, die Russische Förderung und die USA. Die Organisation hat sich nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Wohlstand im asiatisch-pazifischen Raum zum Ziel gesetzt. Sie wurde 1989 in Australien gegründet.
Quelle
M.Re. nach Apec, Medienmitteilung, 25. Juni 2012, und «St Petersburg Declaration on Energy Security»