Argentinien: viertes Kernkraftwerk im nationalen Interesse
In Argentinien ist seit dem 25. November 2009 ein neues Kernenergiegesetz in Kraft. Es ermöglicht den Bau einer vierten Kernkraftwerkseinheit und die Laufzeitverlängerung von Embalse, Projekte von nationalem Interesse.
Die argentinische Abgeordnetenkammer genehmigte am 28. Oktober 2009 die Gesetzesvorlage zur Kernenergie mit 151 Stimmen. Knapp ein Monat später stimmte der Senat mit 47 Ja- zu 6-Neinstimmen zu. Damit ist das Kernenergiegesetz in Kraft. Es schafft die erforderlichen Voraussetzungen, um Planung, Bau und Betrieb eines vierten Kernkraftwerksblocks mit einer voraussichtlichen Leistung von 1200 MW, voranzutreiben. Das Gesetz ermöglicht zudem alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Laufzeit des Kernkraftwerks Embalse (PHWR, 600 MW), das seit 1983 in Betrieb steht, um 30 Jahre zu verlängern.
Grünes Licht für Kleinreaktor Carem
Darüber hinaus wurde die nationale Atomenergiekommission, die Comision Nacional de Energia Atomica (CNEA), beauftragt, den Bau des Reaktorprototyps Carem in Angriff zu nehmen. Carem ist ein kleines, kompakt aufgebautes Druckwassersystem einheimischer Auslegung mit einer elektrischen Leistung von 27 MW, das modular auf bis zu 300 MW erweitert werden kann. Der Prototyp soll in der Provinz Formosa im Nordosten des Landes errichtet werden. Der genaue Standort muss noch bestimmt und eine Umweltverträglichkeitsprüfung erstellt werden. Formosas Gouverneur, Gildo Insfran, kündigte an, seine Provinz werde die «nordargentinische Hauptstadt für nukleare Entwicklung».
Quelle
M.A. nach CNEA, Medienmitteilungen, 26. November und 4. Dezember, sowie Nucleoeléctrica Argentina, Medienmitteilung, 18. Dezember 2009
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