Argentinien und Brasilien bauen Forschungsreaktoren
Argentinien und Brasilien haben vereinbart, ihre nukleare Zusammenarbeit durch den gemeinsamen Bau zweier Forschungsreaktoren zu verstärken. Die Vereinbarung beruht auf einer bilateralen Kooperationsvereinbarung von 2008.
Im Rahmen eines offiziellen Besuchs der brasilianischen Präsidentin, Dilma Rousseff, in Argentinien unterzeichneten der argentinische Planungsminister, Julio de Vido, und sein brasilianischer Amtskollege Fernando Pimentel ein Abkommen, wonach Argentiniens Comision Nacional de Energia Atomica (CNEA) und Brasiliens Comissao Nacional de Energia Nuclear (CNEN) gemeinsam zwei Forschungsreaktoren bauen werden.
Opal als Vorbild
Laut einer Erklärung der CNEA werden die beiden künftigen Forschungsreaktoren zur Herstellung von Radioisotopen, zur Testbestrahlung von Brennstoff und Materialien sowie zur Neutronenforschung Verwendung finden. Die Auslegung der Forschungsreaktoren gleicht derjenigen des australischen Vielzweck-Leichtwasser-Schwimmbadreaktors Opal (Open Pool Australian Light Water Reactor), den das argentinische Unternehmen Invap SE entwickelt hatte. Sie werden ebenfalls eine thermische Leistung von 20 MW aufweisen und mit schwach angereichertem Uran betrieben.
Am 22. Februar 2008 hatten Argentinien und Brasilien beschlossen, enger auf dem Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie zusammenzuarbeiten und zu diesem Zweck die binationale Kommission Coben (Comision Binacional de Energia Nuclear/Comissao Binacional de Energia Nuclear) gebildet, die Anfang 2010 ihre Tätigkeit aufgenommen hat. Das Abkommen wurde am 3. August 2010 ratifiziert.
Quelle
M.A. nach CNEA, Pressemitteilung, 31. Januar, und NucNet, 1. Februar 2011