Arevas Spar- und Entwicklungspläne

Unter dem Titel «Action 2016» hat die französische Areva-Gruppe den strategischen Aktionsplan des Konzerns für die Jahre 2012–2016 vorgestellt. Das Ziel ist, die Areva-Gruppe in die Gewinnzone zurückzuführen, ihre massgebliche Stellung im internationalen Kernenergiemarkt zu stärken und die Entwicklung zu einem der wichtigsten Anbieter im Bereich der erneuerbaren Energien voranzutreiben.

20. Dez. 2011

Der Verwaltungsrat der Areva hat am 12. Dezember 2011 den strategischen Aktionsplan «Action 2016» gutgeheissen. Angesichts der Auswirkungen des Reaktorunfalls in Fukushima-Daiichi und Wertberichtigungen auf Uranminen-Projekte erwartet die Areva dieses Jahr einen Verlust von EUR 1,4–1,6 Mrd. (CHF 1,7–1,9 Mrd.). Die Areva plant nun, bis 2015 jährlich EUR 1 Mrd. einzusparen, dies durch die Streichung oder Rückstellung von Investitionen und den Abbau von Arbeitsplätzen. Zudem will sie in den nächsten zwei Jahren Vermögensanteile im Wert von mehr als EUR 1,2 Mrd. (CHF 1,5 Mrd.) verkaufen. Damit soll die Gruppe innert fünf Jahren wieder profitabel werden.

CEO bleibt zuversichtlich

Areva-CEO Luc Oursel erklärte, die Unternehmungsplanung beruhe auf dem «Vertrauen in die Zukunft der Kernenergie und der erneuerbaren Energien». Er rechnet in den kommenden vier Jahren mit zehn neuen Aufträgen für den EPR. Zudem wolle das Unternehmen 35% des globalen Marktes für sicherheitstechnische Nachrüstungen abdecken, der auf EUR 3,5 Mrd. (CHF 4,3 Mrd.) geschätzt wird. Oursel und Finanzchef Philippe Aubouin streben im nuklearen Bereich ein Wachstum von je 3–6% in den Jahren 2012 und 2013 an. Mit der Wiederaufnahme von Neubauprojekten weltweit – und besonders in Asien – soll das jährliche Wachstum 2015 und 2016 auf 5–8% steigen.

Investitionsstopp

Die Areva teilte weiter mit, dass sie drei Uranminenprojekte der UraMin Inc. in Afrika auf Eis lege. Die kanadische UraMin besitzt Rechte an Uranvorkommen in Namibia, in der Zentralafrikanischen Republik und in Südafrika. Die Areva übernahm das Unternehmen 2007 für EUR 1,8 Mrd. (CHF 2,2 Mrd.), doch jetzt ist es nur noch EUR 426 Mio. (CHF 520 Mio.) wert. Laut Areva waren die Uranressourcen weit kleiner als angenommen.

Weitere Projekte, welche die Areva zurückstuft, sind die geplante Kapazitätserweiterung der Urananreichungsanlage Georges- Besse-II, die Urankonversionsanlage Comurhex-II, das Mox-Brennstoffwerk Melox in Marcoule, die Wiederaufbereitungsanlage in La Hague sowie die Urananreichungsanlage Eagle Rock im amerikanischen Bundesstaat Idaho.

Areva in Deutschland

In einer eigenen Mitteilung zum Aktionsplan betonte die deutsche Areva NP GmbH, der Unternehmensstandort Deutschland bleibe ungeachtet der personellen Anpassungen für die Areva auch in Zukunft von grosser Bedeutung, weil er zahlreiche Kompetenzen sowohl in der Kerntechnik als auch im Bereich der Offshore-Windenergie bündle. Laut Areva NP müsse die Gesamtzahl der Arbeitsplätze in Deutschland während der Umsetzung des strategischen Aktionsplans um rund 1200–1500 Stellen reduziert werden; laut eigenen Angaben beschäftigt die Areva NP GmbH in der Region Deutschland 5700 Mitarbeitende. Erklärtes Ziel der Unternehmensführung sei es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Eine Schliessung von Standorten in Deutschland sei nicht geplant.

Quelle

M.A. nach Areva, Medienmitteilung, 12. Dezember, und Areva NP, Medienmitteilung, 13. Dezember 2011

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