Amerikanischer Mikroreaktorentwickler Nano Nuclear treibt Entwicklung und Einsatz von Zeus und Odin voran

Nano Nuclear schloss drei Absichtserklärungen ab. Einerseits mit dem Idaho National Laboratory (INL) zum Testen der eigenen Mikroreaktoren und andererseits mit der Regierung Togos und einem Unternehmen der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion hinsichtlich Kommerzialisierung.

Absichtserklärung zur Mikroreaktorplatzierung beim Idaho National Laboratory (INL)
Die Platzierung der Mikroreaktor-Prototypen von Nano Nuclear auf dem Gelände des Idaho National Laboratory (INL) ist Gegenstand der Absichtserklärung mit dem Idaho Operations Office des amerikanischen Department of Energy (DOE). «Die Absichtserklärung legt den Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen Nano Nuclear und dem DOE fest, um die Machbarkeit der Standortwahl, des Baus, der allfälligen Inbetriebnahme, des Betriebs und der Stilllegung der experimentellen Mikroreaktoren ‹Zeus› und ‹Odin› des Unternehmens am Idaho National Laboratory (INL) […] zu bewerten», schrieb Nano Nuclear. Das Unternehmen werde mit dem DOE und der INL-Betreiberin Battelle Energy Alliance zusammenarbeiten, wobei jede der Parteien ihre eigenen Kosten trage.

Die für fünf Jahre gültige Absichtserklärung umfasst die Zusammenarbeit bei der Bewertung der Eignung der INL-Infrastruktur, bei der Standortwahl, beim Abschluss von angemessenen Landnutzungsvereinbarungen und beim Ausarbeiten von Betriebs- und Sicherungsplänen sowie die Unterstützung bei der Lizenzierung der Mikroreaktoren von Nano Nuclear. Zeus und Odin sollen als saubere und mobile Stromversorgungslösungen in abgelegenen Gebieten und bei industriellen Anwendungen eingesetzt werden.

Absichtserklärung mit der Regierung Togos zu Mikroreaktoreinsatz
Die Absichtserklärung mit der Regierung von Togo sollen die «Entwicklung und den Einsatz von Kernreaktoren, Brennelementefabriken und den Transport von Kernmaterial» innerhalb des westafrikanischen Landes vorantreiben und den dazu notwendigen Rahmen schaffen. Togos Energiesystem soll durch fortgeschrittene Nukleartechnologien wie Zeus und Odin von Nano Nuclear ergänzt werden, wobei die gegenwärtige Absichtserklärung zu endgültigen Vereinbarungen führen könnte, liess Nano Nuclear verlauten.

«Im Rahmen der Absichtserklärung wird Nano Nuclear für die Bewertung des spezifischen regionalen Bedarfs an Energieversorgungssystemen verantwortlich sein, die abgelegene Minen, Industrien, Rechenzentren, Städte, Krankenhäuser und Entsalzungsanlagen im ganzen Land unterstützen können, ohne dass ein Anschluss an das nationale Stromnetz erforderlich ist», schrieb Nano Nuclear. Im Gegenzug werde die togolesische Regierung die Lizenzierungs- und Realisierungsbemühungen des Unternehmens in Togo unterstützen und sicherstellen, dass die Projekte alle internationalen Sicherheits-, Nichtverbreitungs- und Best-Practice-Standards erfüllten. Bereits im August 2024 schloss Nano Nuclear mit dem Rwanda Atomic Energy Board (RAEB) eine ähnliche Absichtserklärung ab, die zum Einsatz der Mikroreaktoren im ostafrikanischen Land Ruanda führen könnte. Sowohl in Ruanda als auch in Togo will Nano Nuclear die Ausbildung von Fachkräften für die Kernenergieindustrie unterstützen.

Absichtserklärung mit Vert2Grow Energy Solution im Bereich Landwirtschaft
Nano Nuclear hat ebenfalls einen Vertrag mit dem Startup Vert2Grow Energy Solutions unterzeichnet, das aus einer Partnerschaft zwischen Food Security Structures Canada (FSSC) und Marina Point Capital Inc. hervorgegangen ist. Das Startup will alternative Energielösungen für die vertikale Landwirtschaft bereitstellen. In der vertikalen Landwirtschaft werden Gemüse und Obst in mehreren Etagen übereinander z.B. in Hallen angebaut. Dabei kommen LED-Lampen und computergesteuerte Systeme für Temperatur und Luftfeuchte zum Einsatz, die eine ganzjährige Ernte ermöglichen, aber auch viel Strom benötigen.

«Im Rahmen der Absichtserklärung wollen die Parteien die Integration der mobilen Mikroreaktortechnologie von Nano Nuclear in die Entwicklung der innovativen vertikalen Landwirtschaftslösungen von Vert2Grow und seinem Technologiepartner FSSC untersuchen, um abgelegenen Gemeinden weltweit nachhaltige Strom- und Lebensmittelproduktionskapazitäten zur Verfügung zu stellen», schrieb Nano Nuclear. Die Absichtserklärung gilt für eine erste zweijährige Erkundungsphase, doch gibt es bereits langfristigere Pläne, die eine Pilotanlage einer vertikalen Demonstrationsfarm vorsehen, in die ein Mikroreaktor von Nano Nuclear integriert werden soll. Zu Beginn der 2030er-Jahre könnte dann solche Systeme weltweit in abgelegenen Gegenden zum Einsatz kommen – vorausgesetzt, dass alle Meilensteine erreicht werden können und die behördlichen Genehmigungen vorliegen.