Agneb-Tätigkeitsbericht
Die Arbeitsgruppe des Bundes für die nukleare Entsorgung (Agneb) hat ihren 21. Tätigkeitsbericht veröffentlicht.
Darin berichtet sie über die Diskussionen rund um die Entsorgung der radioaktiven Abfälle sowie deren Finanzierung. Im Berichtsjahr äusserten sich verschiedene Arbeitsgruppen und Kommissionen zu diesen Fragen. Die 1978 vom Bundesrat eingesetzte Agneb besteht aus Vertretern jener Bundesstellen, die von den Arbeiten zur nuklearen Entsorgung direkt betroffen sind. Sie hat den Auftrag, die Bewilligungsverfahren auf Bundesebene zu begleiten und Fragen der internationalen Entsorgung zu behandeln. Neuerdings stehen sich zwei grundsätzlich verschiedene Entsorgungskonzepte gegenüber, das bisherige Konzept "Endlagerung" und die Forderung der Umweltorganisationen nach "kontrollierter und rückholbarer Langzeitlagerung". Die Genossenschaft für nukleare Entsorgung Wellenberg (GNW) hat ihr Endlagerkonzept Wellenberg modifiziert: Das Lager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle (SMA) soll ohne grösseren Aufwand bis zu 100 Jahren offen bleiben können.
Eine Arbeitsgruppe der Bundesverwaltung hat die Abfallmengen und Kosten für die Entsorgung der Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung (MIF) zusammengestellt. Deren Entsorgung wird den Bund in den Jahren 2000-2040 SFr. 300-360 Mio. kosten. Der grösste Teil, nämlich rund SFr. 180 Mio., entfällt auf die notwendige Bundesbeteiligung an einem SMA-Endlager.
Nebst der Berichterstattung über die AGNEB orientiert der Bericht über die Arbeiten der für die nukleare Entsorgung zuständigen Behörden des Bundes im Jahre 1998, über die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten am Paul Scherrer Institut und über die Arbeiten der ausführenden Stellen (Nagra, Elektrizitätswirtschaft).
Quelle
M.E. nach Pressemitteilung des Uvek vom 22. Juni 1999