Afrikanische Kommission zur Kernenergie konkretisiert sich
Im Hinblick auf die vollständige Tätigkeitsaufnahme hat die African Commission on Nuclear Energy (Afcone) an ihrer zweiten ordentlichen Sitzung Ende Juli 2012 Schlüsseldokumente fertiggestellt und verabschiedet.
Die Afcone wurde im Rahmen der Pelindaba-Vereinbarung – der Vereinbarung für eine afrikanische nuklearwaffenfreie Zone, die am 15. Juli 2009 in Kraft trat – geschaffen. Bisher haben 36 Staaten das Abkommen ratifiziert. Die Pelindaba-Vereinbarung verlangte die Einsetzung einer Kommission, um die Einhaltung der Nonproliferation durch die Mitgliedstaaten sicherzustellen und die Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung von Nukleartechnologien in verschiedenen Bereichen wie Gesundheit, Landwirtschaft, Industrie und Energie zu fördern. An der ersten Konferenz der Vertragsstaaten im November 2010 wurden zwölf Mitglieder für eine dreijährige Amtszeit in die Afcone gewählt, welche die Länder Äthiopien, Algerien, Burkina Faso, Libyen, Kamerun, Kenia, Mali, Mauritius, Senegal, Südafrika, Togo und Tunesien vertreten. Damals wurde auch entschieden, das Generalsekretariat der Afcone im südafrikanischen Pretoria einzurichten.
Wie bereits die erste ordentliche Sitzung vom 4. Mai 2011 fand das zweite Treffen der Afcone am Hauptsitz der Afrikanischen Union in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba statt. An der Sitzung wurden Geschäftsordnung, Struktur, Arbeitsprogramm und Budget der Afcone fertiggestellt und genehmigt. Das Arbeitsprogramm der Kommission wird die Bereiche Überwachung der Einhaltung der Nonproliferationsverpflichtungen durch die Vertragsstaaten, nukleare Sicherheit und Strahlenschutz, Nuklearwissenschaften und -technologien sowie Partnerschaft und technische Zusammenarbeit umfassen. Die Versammlung einigte sich auf das Budget 2012–2014 von jährlich rund USD 800’000 (CHF 780’000). Zudem erläuterte die südafrikanische Vertretung den Stand der Errichtung des Generalsekretariats in Pretoria. Die Regierung Südafrikas stellt demnach die erforderlichen Einrichtungen, Bürofläche und Ausrüstung.
Neubaupläne in Afrika
Südafrika betreibt derzeit als einziges Land in Afrika zwei für die Stromerzeugung genutzte Kernkraftwerkseinheiten (Koeberg-1 und -2). Jedoch planen mehrere afrikanische Staaten wie Ägypten, Ghana und Nigeria Kernkraftwerke zu bauen.
Quelle
M.A. nach Afrikanischer Union, Medienmitteilungen, 26. Juli 2012